Vor 50 Jahren wurde zum Tode von Prälat Wilfried Lempp aus Heilbronn an folgende Aussage zum GAW zitiert: „Die Diasporaarbeit ist eine so große und gewichtige Aufgabe, dass sie nicht nur auf bürokratischem Weg zu bewältigen ist. Da muss die Freiwilligkeit zur Bruderhilfe in den Gemeinden geweckt werden. – Ich verdanke es dem GAW, dass ich nicht der törichten Meinung sein kann, in der Kirche dürfe das Geld keine Rolle spielen. Geld ist verkörperte Liebe. Der Glaube, der nicht bis zum Geldbeutel reicht, ist kein christlicher Glaube. – Nach meiner Erfahrung bedeutet die Mitarbeit im GAW auch eine theologische Entkrampfung, ganz einfach, weil man es da mit der konkreten Wirklichkeit zu tun hat, auf einem Gebiet, wo man es sich nicht leisten kann, mit feiner Studierstubenweisheit durchkommen zu wollen. Auf der anderen Seite aber hat mich die GAW-Arbeit gerade in die Theologie hineingetrieben, und ich habe zu meinem Erstaunen erlebt, wie man in der Bibel fast auf jeder Seite es mit der Diasporasituation der Kirche zu tun hat und wie die biblischen Aussagen auf diesem Hintergrund erst recht plastisch werden.“
(Prälat Wilfried Lempp, in: Gustav-Adolf-Blatt, 13. Jg, April 1967, Heft 2)
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