Lutherische Kirche in Temuco |
Die lutherische Gemeinde in Temuco hatte ein Problem: der mit stattlichen Mitteln geförderte kirchliche Kindergarten musste mit der Kirchengemeinde einen gemeinsamen Eingang teilen. Die Bereiche der Nutzung waren dort nicht voneinander getrennt, wie es die staatliche Behörde vorschreibt. Dadurch war die Gemeinde gezwungen, Umbaumaßnahmen durchzuführen. Das ist gelungen – und gleichzeitig wurde einiges unternommen, um die Kirche umzugestalten. So wurde der Altar „ge-ostet“, so wie es sich für eine Kirche gehört, die Gemeindebänke in einem Halbkreis darum gruppiert, die Kirche besser isoliert und der Außenbereich verschönert. Die Neugestaltung und ästhetische Verbesserung wirkt gleich anziehend. „Nach der gelungenen Renovierung kamen plötzlich Menschen in den Gottesdienst, die sich angezogen fühlten. Da spürt man, dass man auch nach außen von der Schönheit des Evangeliums etwas zeigen muss, was man drinnen verkündet und glaubt!“ schreibt Pfarrer Eduard Rojo.
Die lutherische Gemeinde in Temuco wurde 1907 gegründet. Deutschsprachige Siedler
Gottesdienst zur Wiedereröffnung der Kirche |
ließen sich Ende des 19. Jahrhunderts hier nieder. Der erste eigene Pfarrer kam 1908 aus Leipzig. 1932 konnte eine einfache Holzkirche eingeweiht werden. Als diese später immer mehr verfiel und viele Gemeindeglieder nicht mehr in unmittelbarer Nähe wohnten, entschied sich die Gemeinde, den Standort zu wechseln. 1972 konnte die neue Kirche – vom Gustav-Adolf-Werk kräftig unterstützt – eingeweiht werden. Hier entstanden das Pfarrhaus und ein Gemeindezentrum. Heute hat die Gemeinde 210 Glieder mit einer lebendigen Kinder-, Jugend- und Frauenarbeit. Die Gemeinde bemüht sich im Konflikt um die Landrückgabe an die indigenen Mapuche vermittelnd zu wirken. Es gab in der Vergangenheit immer wieder Situationen, in denen auch Gemeindeglieder betroffen waren. Die Gemeinde lädt u.a. zu Friedensgebeten ein. „Insgesamt befindet sich die Gemeinde im Aufbruch“, schreibt Pastor Rojo. „Sie will wachsen und besonders für Familien mit Kindern attraktiver werden. Dazu gehört die wichtige Arbeit mit dem Kindergarten.“ Seit 1982 gibt es den gemeindeeigenen Kindergarten. Er erfreut sich großer Beliebtheit und spielt eine wichtige Rolle. „Für die Zukunft der Gemeinde ist es wichtig, hier zu investieren.“
Der notwendig gewordene Umbau hilft der Gemeinde nun bei der Umsetzung ihrer Gemeindeaufbaupläne.
„Wir sind dem GAW dankbar für die Hilfe, die wir bekommen haben!“ schriebt Pfarrer Rojo. 15.400 Euro konnte das GAW zu den Baumaßnahmen dazugeben. Zu Weihnachten haben wir ihm zudem einen gut erhaltenen Talar geschickt. Der alte Talar war schon sehr abgenutzt.
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