Mylotopos liegt etwa 1,5 Autostunden von Thessaloniki entfernt.
Die Kommune (2 000 Einwohner, Griechisch-Evangelische Gemeinde mit 200 Gemeindegliedern),
ist zum zweiten Mal Standort eines Workcamps, das vom GAW Württemberg
unterstützt wird. Von den zehn ehrenamtlich Mitarbeitenden aus dem Schwabenland
waren einige schon zum ersten Arbeitseinsatz im Mai 2016 dabei.

„Wir sind gut angekommen“, schreibt Pfarrer Nicolai Gießer,
der dieses Workcamp vom  4. – 25.
September leitet, wie schon das erste im Mai. „Und seit wir hier sind, werden
wir von allen Seiten mit Essen ‚überschüttet’. Auf dem Küchentisch ist kein
Platz mehr, weil sich dort Brottüten, Keksschachteln und mehrere Kisten mit
Obst stapeln.“

Die evangelische Gemeinde vor Ort hatte gerade ein Gebäude
gekauft, das das Team aus Württemberg mit Fachleuten vor Ort zu einem weiteren
Flüchtlingsheim sanieren und wohnlich herrichten will. Dazu gehörten ein neues
Dach, neue und größere Fenster, Innenausbau sowie Sanitäranlagen.

Der Montag sollte eigentlich der Orientierung dienen, was genau
wo ist und was zu tun ist. Doch es ging gleich los. „Zusammen mit einem
Griechen (der außer Griechisch keine andere Sprache spricht – und bei uns kann
leider niemand Neugriechisch) haben wir die Wände im Inneren eingerissen. Gegen
manche Teile mussten sich nur fünf Leute stemmen und sie sind umgefallen. Aller
Schutt ging nach draußen – als Grundlage für ein Betonfundament, worauf der
jetzt nicht mehr gebrauchte Container aus Idomeni gestellt wird – auch darin sollen
Unterkünfte für Flüchtlinge entstehen“, beschreibt Pfarrer Gießer die ersten
Arbeitsschritte.

Das Dach haben die Griechen abgedeckt, mit einer halben
Stunde waren alle Ziegel unten. Die deutschen Helfer haben sie nach draußen geschafft
und die im Gegensatz zum Dach sehr stabilen Betonfuttertröge mit dem
Abbruchhammer abgerissen, bis es zu regnen anfing und nicht mehr aufhörte.

Auch an der Wohnung, in der die Arbeitsgruppe im Mai beschäftigt
war, soll es weitergehen. In den Sommermonaten sind dort das Bad gefliest, die
Dach- und Wandfenster eingesetzt und die Bodenunterkonstruktion fertig gemacht worden.
Es muss noch gestrichen und Laminat verlegt werden.

Das GAW Württemberg unterstützt diese Aktion ebenso wie
weitere Aufbaulager, z.B. im August 2016 in Litauen mit namhaften Beträgen. Es
versucht so, die Minderheitskirchen und Gemeinden gemäß dem Galaterbrief zu
stärken.