Vom Krieg betroffene Evangelische Kirche

in Syrien

Syrien kommt in der Geschichte des Christentums eine
besondere Bedeutung zu. Von hier aus sind Missionare und Apostel ausgezogen, um in
Europa und der Welt den neuen Glauben zu verkünden. In Syrien liegen die
wichtigsten christlichen Heiligtümer, Kirchen, Klöster und Mausoleen – und noch
immer gibt es Orte, an denen bis heute Aramäisch gesprochen wird, die Sprache Jesu.

In Syrien lebten die Christen bis vor dem Bürgerkrieg
verstreut in allen Provinzen, Städten und Regionen. Vor dem Krieg gehörten ca. 10% der Bevölkerung einer
christlichen Kirche an. Vor 1967 waren es sogar 30%. Wie viele es heute sind,
weiß man nicht. Mit Sicherheit hat sich die Zahl mindestens halbiert. Die meisten Christen
wohnen/wohnten in Homs, Tartus, im Christlichen Tal, in Damaskus und Aleppo,
Hassakeh, Qamishly, Hama und Latakia.

Das GAW arbeitet mit der Evangelisch-Armenischen und der Evangelisch-Arabischen Kirche zusammen, die beide der reformierten Tradition angehören.

Der Protestantismus selbst hat im Nahen Osten hat eine relativ kurze Geschichte. In der Mitte des 19. Jahrhunderts kamen protestantische Missionare aus Nordamerika und Europa und brachten eine Idee der Reformation mit sich, die für Gewissensfreiheit und ein bibeltreues Leben stand. Sie gründeten Schulen und Universitäten, bauten Krankenhäuser und legten den Grundstein für eine umfassende Sozialarbeit. Diese Arbeit enthielt zwar auch Elemente westlichen Kulturimperialismus, setzte aber gesellschaftliche Veränderungen in Gang, die noch heute nachwirken. 

Die Frage nach der Zukunft des Protestantismus im gesamten Nahen Osten ist heute aktueller denn je. In allen Ländern der Region stellen die christlichen Gläubigen nur eine verschwindend kleine Minderheit dar, und die protestantische Gruppe ist zudem besonders klein und dazu noch zersplittert. Protestantische Kirchen machen sich Sorgen um die Emigration, denn die protestantische Jugend wandert in großen Zahlen aus. 

Das GAW unterstützt weiterhin die evangelischen Partner. Besonderes Augenmerk liegt auf Aleppo. Die Kämpfe der letzten Wochen waren schlimm und haben viele Todesopfer gekostet. 

Derzeit sind eine erneute Nothilfespende zur armenisch-evangelischen Kirche in Aleppo und ein Schulunterstützungsprogramm für die arabisch-evangelische Kirche in Aleppo auf dem Weg. Helfen Sie mit:

GAW

KD-Bank

IBAN: DE42 3506 0190 0000 4499 11

BIC: GENODED1DKD

Stichwort: Nothilfe