„Vor allem Männer verlassen die Ukraine, weil sie große Angst haben, von der Armee eingezogen zu werden. Mit den Rekrutierungslisten, neben offiziellen auch gefälschten, wird viel Angst gemacht. Da gibt es auch eine ganze Reihe von Profiteuren, die Männer gegen Geld von den Listen entfernen. Verstärkt wird auch in der Karpato-Ukraine rekrutiert, weil dort die Wahrscheinlichkeit, auf russische Sympathisanten zu stoßen, relativ klein ist. Es ist aber gerade für die ungarische Minderheit, die in diesem Teil der westlichen Ukraine lebt und seit über 100 Jahren für sie in einem fremden Staat leben, ein Absurdum, für die Ukraine in den Krieg zu ziehen. Der Krieg und die wirtschaftliche Not bewirken daher, dass vor allem die älteren Menschen zurückbleiben. Diese sind meist auf sich alleine gestellt und viele davon sind wegen ihrer Gebrechlichkeit auf Hilfe angewiesen“, berichtet Pfarrer Matthias Herren, Osteuropabeauftragter des Hilfswerkes Evangelischer Kirche in der Schweiz (HEKS). Gemeinsam mit HEKS unterstützt das GAW ein Nothilfeprogramm für alte und alleingelassene ältere Menschen, die von der Diakonie der Reformierten Kirche in der Krapato-Ukraine unterstützt werden. Die Renten sind niedrig. Der Verfall der einheimischen Währung Griwna und der Winter tragen dazu bei, dass die Menschen hungern, die allein sind und auf Hilfe angewiesen sind. Die Diakonie will mit Lebensmittelpaketen die Menschen unterstützen. 

Zur Reformierten Kirche in der Karpato-Ukraine gehören ca. 100.000 Mitglieder, die weitgehend ungarischsprachig sind. In der Region leben ca. 150.000 die zur ethnischen Minderheit gehören. Der wachsende ukrainische Nationalismus schürt Ängste. In dieser instabilen Situation will die Kirche Halt geben. Verschiedene Kirchengemeinden haben schon Soldaten begraben müssen, die gefallen sind. Auch kommen viele Flüchtlinge aus der Ost-Ukraine in die Region, denen geholfen werden muss.

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