Kirchenverwaltung der IELB

 „Wir werden es als lutherische Kirche in Bolivien nicht schaffen, ein fest installiertes theologisches Institut aufzubauen. Das nötige Geld haben wir nicht“, sagt Kirchenpräsident Emilio Aslla Flores. „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass das über unsere Kräfte geht. Und in anderen Ländern zeigt sich, dass es nicht einfach ist, theologische Institute am Leben zu erhalten.“ 

„Was wir aber brauchen ist eine fundierte Ausbildung in lutherischer Theologie. Wir müssen als IELB an unserer Identität intensiver arbeiten und nach außen zeigen, was wir innen als lutherische Christen glauben“, erklärt er.

Immer wieder gab und gibt es in der IELB Vorbehalte gegen die ISEAT, eine ökumenische Ausbildungsstätte in La Paz. Die lutherische Kirche gehört zu den Gründern und immer noch zu den Mitgliedern. ISEAT wird vorgeworfen, zu wenig über lutherische Identität zu lehren. Auf der einen Seite gab es Konflikte mit pentecostalen Dozenten, die über die Wiedertaufe sprachen. Auf der anderen Seite spielt an ISEAT die „andine Theologie“ eine Rolle. Bei vielen Gemeinden der IELB gibt es dagegen starke Vorbehalte. 

Nun soll dennoch auch die Kompetenz der ISEAT in einigen Bereichen genutzt werden. Denkbar ist der Bereich der biblischen Theologie und der Bibelkunde. Ebenso ist die IELB angewiesen darauf, von der staatlichen Anerkennung der Abschlüsse der ISEAT zu profitieren. In Zukunft wird das in der IELB eine Rolle spielen, wenn es um die Zusammenarbeit mit dem Staat geht – insbesondere was die diakonische Arbeit angeht. Hier braucht es anerkannte Abschlüsse.

Wie sich das geplante „Seminario Pastoral Teologico Luterano“ in der Praxis bewährt, wird die Zukunft zeigen. 

„Wir wollen versuchen, in unserem Kontext unter unseren Bedingungen für eine nachhaltige lutherische theologische Aus- und Fortbildung zu sorgen“, bekräftigt Emilio.