Lutherische Kirche in Puerto Montt |
„Breno Dietrich hat mich konfirmiert“, berichtet mit glänzenden Augen Rudolf, als ich ihm von meiner Begegnung mit Breno Dietrich in Brasilien erzähle. „Breno hat eine tolle Arbeit von 1978 bis 1983 hier bei uns gemacht. Er hatte einen guten Draht zu den Jugendlichen. Damals passierte in der Kirche in Puerto Montt noch viel. Leider hat sich das sehr verändert.“ Nach dem Militärputsch 1973 und der Kirchenspaltung der lutherischen Kirche 1974 hatten es die Gemeinden, die sich von der alten lutherischen Kirche (IELCH) trennten, schwer, Pfarrer zu bekommen. In Puerto Montt und Valparaiso war es noch ein bisschen ander. Erst Anfang der 90er Jahre hatten sie sich der ILCH angeschlossen. In Puerto Montt wollte man die bis dahin guten Beziehungen nach Deutschland nicht gefährden. Insbesondere wollte man nicht in Gefahr gehen, keine Pfarrer mehr zu bekommen. Durch Vermittlung des kirchlichen Aussenamtes gelang es damals, mit der IECLB in Brasilien einen Vertrag zu schließen, dass barsilianische lutherische Pfarrer nach Chile gingen, um die Gemeinde in Puerto Montt und teilweise auch in Valparaiso zu versorgen. Die Erfahrungen insbesondere mit Breno Dietrich, der später als theologischer Mitarbeiter im GAW in Leipzig arbeitete, waren gut. Heute ist es schwieriger mit der Pfarrversorgung. Und es wird wohl noch schwieriger werden, denn aus der ILCH selbst kommt kein Pfarrernachwuchs. „So einen wie Breno bräuchten wir hier!“ sagt Rudolf.
Das Thema Theologenausbildung wird in den kleinen lutherischen Kirchen noch eine große Heruasforderung sein. Das wäre ein gutes gemeinsames Projekt beider Kirchen, die es schwer haben, sich wieder zu vereinigen. Hier muss man zusammenarbeiten, wenn es weiter lutherische Präsenz geben soll.
Auch zum GAW gibt es eine lange Beziehung. Nach dem schweren Erdbeben im Jahre 1960 war Puerto Montt stark zerstört. Auch die lutherische Kirche war betroffen. Das GAW half damals sehr, die Kirche wieder aufzubauen.
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