Pfarrer Welker von der Versöhnungsgemeinde bei einer Schulandacht |
In Santiago de Chile gibt es seit über 15 Jahren eine lutherische Schule im Armenviertel Villa O´Higgins. Sie ist im Grunde aus der Not heraus entstanden. Zunächst gab es einen Kindergarten, den die lutherische Versöhnungsgemeinde in dem Stadtteil gründete. Das war in den 1970er Jahren, als auf Befehl der Militärregierung eine illegale Landbesetzung – eine sog. „Toma“ – im Norden der Stadt aufgelöst wurde und die Menschen auf Militärlastern abtransportiert wurden. Eine schwere Zeit. Die Versöhnungsgemeinde bleib den Menschen treu und begann mit dem Kindergarten und einer Gemeinwesenarbeit. Dabei konnte es irgendwann nicht mehr bleiben. So begann man nach dem Kindergarten einen normalen Schulbetrieb – damals in zwei Schichten, d.h. morgens eine Schulklasse, nachmittags eine andere in demselben Raum – aufzubauen. Als der Platz immer enger wurde, beschloss die Versöhnungsgemeinde, sich auf die Schule zu konzentrieren. Das bedeutete aber große Anstrengungen, denn es musste gebaut werden. Vor 11 Jahren war das, als mit Hilfe des GAW ein erster großer Erweiterungsbau realisiert werden konnte. man kann sagen: Ohne das GAW würde die Schule Belén Villa O´Higgins nicht mehr existieren.
Inzwischen werden insgesamt 336 Schüler in 8 Klassenstufen und Vorschule sowie 77 Schüler (überwiegend junge Erwachsene) in der Abendschule betreut. Der Andrang in diesem Jahr war so groß, dass sogar vereinzelt Schüler nicht aufgenommen werden konnten. Ein Erfolg der langjährigen Bemühungen nachhaltige Verbesserungen zu erreichen. Insbesondere der derzeitige Vorsitzende des Kirchenvorstandes Michael Wagner hat hier Enormes geleistet. Die Schule leistet einen guten Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation in dem Armenviertel. Sie steht inzwischen auf einem soliden finanziellen Fundament und wird von staatlichen Subventionen getragen. Bauliche Verbesserungen sind damit allerdings nicht zu leisten. Da ist Belén weiter auf Hilfe angewiesen.
Das GAW hat in dem Zentrum ebenso de Bau einer Schulkapelle mit unterstützt. Es ist schön zu sehen, wie sich nach Jahren hier langsam ein diakonisches Zentrum entwickelt hat, das nachhaltig überleben kann – wenn denn die Rahmenbedingungen der chilenischen Regierung es erlauben. Hier beobachtet die Gemeinde geplante Änderungen aufmerksam.
Kommentare