„Ich war überzeugter Atheist,“ bekennt Victor freimütig. „Am Ende der Sowjetzeit war ich bei den Pionieren. Auch wenn in dieser Zeit nicht mehr offen gegen Kirche und den Gottesglauben polemisiert wurde, so wurde über Gott nicht geredet. Kirche kam in unserem Leben nicht vor.“ Victor ist seit 1999 Übersetzer am Omsker Christuskirchenzentrum, das seit nunmehr 20 Jahren besteht. Es wurde mit Hilfe der hannoverschen Landeskirche und Mitteln der Bundesregierung gebaut. Hier findet sich auch ein deutsch-russisches Kulturzentrum. In Deutsch und Russisch wird nach wie vor gearbeitet. „Das Russische nimmt aber kontinuierlich zu. Die deutschsprachige Arbeit wird noch bleiben, aber wird weniger werden,“ sagt Bischof Schaude. Victor gehört zu den russischsprachigen Gemeindemitgliedern, die den Weg in die Gemeinde gefunden haben. „Es hat aber noch lange gedauert, bis ich mich habe taufen lassen,“ berichtet Victor. „Auch durch meine atheistische Prägung habe ich mich lange gewehrt, in die Gemeinde einzutreten. Ich wollte meine alte Überzeugung nicht verraten.“ Die Mitarbeit im Christuskirchenzentrum, das regelmäßige Übersetzen der Predigten haben dazu geführt, dass ein langesamer Prozess der Wandlung begann. „2010 habe ich mich taufen lassen!“ sagt er stolz. Er gehört neben vielen anderen jungen Lutheranern in Omsk zu den jungen Menschen, die den Weg zur lutherischen Kirche gefunden haben.
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