Von Erdevik nach Silbas führt der Weg durch eine kleine Landzunge, die zu Kroatien gehört. Ob das Sinn macht, darf man nicht fragen. Auf unserer Fahrt nach Silbas mussten wir vier Grenzposten passieren – vier Stempel. Diesen Weg müssen zahlreiche Berufspendler täglich fahren. Einen anderen Weg gibt es nicht. Diese Landzunge ist Folge des Balkankrieges und der neuen Grenzziehung. Das hat auch dazu geführt, dass die slowakische lutherische Gemeinde nicht mehr zu ihrer ursprünglichen Kirche gehört, sondern zur kroatischen lutherischen Kirche.
In Silbas erwartet uns wieder der gesamte Kirchenvorstand. Sie freuen sich, dass sie besucht werden, das bedeutet ihnen viel. Seit sieben Monaten arbeit Pfarrerin Jasmina hier, die gleichzeitig noch Religionsunterricht an einer Schule erteilt. Ihr Mann ist Lehrer. Seit Jasmina hier ist, hat auch hier das Gemeindeleben neuen Schwung erhalten. Ihr Vorgänger war über 30 Jahre Pfarrer in Silbas. Das war sehr viel. Und er selbst war am Ende seiner Amtszeit müde. Nun soll die Kirchensanierung endlich in Gang kommen, nachdem das GAW vor ein paar Jahren Geld dafür zur Verfügung gestellt hat. Die Mauern müssen trocken gelegt und später neu verputzt werden. Für eine bessere Luftzirkulation ist der Einbau einer weiteren Tür erforderlich. Zudem gibt es einige notwendige Innenarbeiten zu erledigen. Insgesamt braucht die Gemeinde dafür 20.000 Euro. Die GAW-Gabe bewirkt hier viel! Fast die Hälfte der notwendigen Summe kommt vom GAW.
„Wir danken dem GAW für die Hilfe!“ sagt Jasmina. „Und vor allen Dingen danken wir für euern Besuch. So wissen wir, dass wir nicht alleine sind!“
Jasmina verdient 450 Euro monatlich als Pfarrerin. Für ihren Religionsunterricht erhält sie ca. 100 Euro monatlich für einen Tag pro Woche.
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