Reformationsplatz in Subotica

Im Jahr 2007 wurde direkt vor der ungarisch lutherischen Kirche in Subotica ein Reformationsplatz eingeweiht. Das ist vermutlich einzigartig in Osteuropa. Luther und Calvin blicken sich an. „Da lacht das Herz eines von Leuenberg beseelten Menschen,“ freut sich Dr. Hüffemeier, Präsident des GAW und langjähriger Generalsekretär der GEKE (Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa). „In unserer Stadt kommen wir gut miteinander aus,“ sagt Frau Dautermann, Kirchenvorsteherin der reformierten Gemeinde der Stadt. „Wir verstehen uns, so wie sich Luther und Calvin anschauen!“

Überrascht waren wir, diesen Platz hier an diesem Ort zu finden. Überrascht waren wir umso mehr, als wir von der Existenz und der Geschichte der ungarische lutherischen Kirche erfuhren, die im Norden Serbien statistisch 10.000 Gemeindemitglieder haben soll. Real kommen allerdings weniger. Drei Pfarrer arbeiten in der Kirche. Gute Kontakte gibt es wohl nur zur ungarisch lutherischen Kirche in Rumänien. Die ungarisch lutherische Kirche hält sich zurück. Auch mit der slowakischen lutherischen Kirche scheint es schwierig zu sein. Dabei ist diese Kirche die Rechtsnachfolgerin der ehemals deutschen und ungarischen lutherischen Kirche. Mehrere Kirchgebäude gehören aufgrund der Rechtsnachfolge hier. Das Thema scheint sensibel in der Beziehung zur slowakischen Kirche zu sein. Mitglied im Lutherischen Weltbund ist sie nicht. Auch nicht in der GEKE. Hilfe bekam sie von staatlichen Stellen aus Ungarn und Serbien.

Für uns war diese Situation neu, die sich wohl auch nach dem Balkankrieg entsprechend verschärft hat. Gab es früher einen lutherischen Kirchenverbund in Jugoslawien, so bleiben jetzt Rumpfkirchen übrig mit zahlreichen Problemen.