Pfarrer László vor der Kirche in Vrbas

„Vor zwei Jahren haben einige ehemalige Kommunisten an der Eingangstür Feuer gelegt, nachdem sie ein Gerücht gehört hatten, die „Deutschen“ würden wieder in die Stadt zurückkommen,“ diese unfassbare Geschichte erzählt Pfarrer László Harangozó der neben dem Leuenberghaus u.a. die reformierte Gemeinde in Vrbas/Serbien betreut. Das ist mal wieder eine so unglaubliche Geschichte. Dazu muss man wissen, dass die Partisanen Titos nach dem 2. Weltkrieg auch den reformierten Pfarrer des Ortes erschossen, als alle „Deutschen“ aus der Stadt vertrieben wurden. Angesiedelt wurden muslimische Bewohner Montenegros und Serben anderen südlicher Regionen. Auch sie fanden sich an Orten wieder, die sie vorher nicht kannten und zu denen sie keinen Bezug hatten. Nach dem Balkankrieg wurden serbische Flüchtlinge aus Kroatien angesiedelt. Dazu kamen in den letzten Jahren immer auch Roma. Das sorgt nicht bei allen für Freude. Das Zusammenleben ist nicht einfach. 

Vrbas selbst war einmal eine wohlhabende Stadt. Das sieht man an den Strassen und der Bebauung. Mitten in der Innenstadt am Hauptplatz stehen nebeneinander eine große reformierte Gemeinde mit dem Gemeindehaus und eine lutherische Kirche. Beide sind in keinem guten Zustand. Während in der lutherischen Kirche keine Gottesdienste mehr stattfinden, beginnt seit wenigen Jahren in der reformierten Kirche langsam wieder gemeindliches Leben. „Kamen vor 7 Jahren noch 3 Gottesdienstbesucher, so sind es nun mindestens 15,“ sagt Pfarrer László. 

Die Sache mit der Kirchentür war ein Skandal. „Diese Menschen dürfen kein Recht behalten,“ betont der Präsident des GAW Dr. Hüffmeier. „Gegen diesen Ungeist muss man ein Zeichen setzen und die Tür ordentlich reparieren. Sie muss einladend wirken! Für alle!“ Dafür werden 1.000 Euro ausreichend sein, wie Pfarrer László versichert.