Gottesdienst in San Sebastian (IEE)

Jahrhundertelang galt der Grundsatz: Wer Spanier(In) ist, ist katholisch. Für die Evangelische Kirche in Spanien (Iglesia Evangélica Española – IEE) war das immer ein Problem. Der Staat hat außer der katholischen Kirche keine andere Kirche anerkannt. Erst Ende des 19. Jahrhunderts gab es in einer kurzen Phase die Chance, sich als Kirche zu organisieren, wenn auch unter strengen Auflagen und Einschränkungen. Repressionen gab es dann wieder insbesondere in der Zeit der Franco-Diktatur. Unter den Folgen leidet unsere Partnerkirche immer noch.

Inzwischen ist das religiöse Panorama des Landes vielfältig geworden. Das Register des Justizministeriums erfasst derzeit 12.000 religiöse Körperschaften, davon 8.000 der katholischen Kirche und 4.000 anderer Konfessionen. Die evangelischen haben 3.000. Laut letzten Umfragen des Beobachters für religiöse Pluralität halten 36,8 % der Spanier sich für „gläubig und nicht praktizierend“ und 31,4 % für praktizierend. Gleichgültig oder agnostisch sind 9 %, Atheisten 12 %. Die gläubigen Spanier bezeichnen sich zu 82 % als katholisch, je 0,5 % als evangelisch oder muslimisch. 14,4 % der Bevölkerung fühlt sich keiner Kirche/Religion zugehörig. 

Alles Minderheitskirchen unterhalten zusammen 6.055 Gottesdienstorte, während die katholische Kirche 22.917 hat. 

In Andalusien gab es einen größeren Zuwachs der Evangelischen auf insgesamt 0,19 % (vor 10 Jahren 0,5 %). In Katalonien sind es 0,68 % (1997 waren es 0,29 %). (Quelle: Observatorio, Oktober 2013; Protestante Digital)