„Wir danken dir, Gott, dass wir in Freiheit unseren Glauben leben können,“ betet Gloria am Beginn des Gottesdienstes am Trinitatissonntag in der evangelische Kirche „El Salvador“ in Madrid. So ein Gebet ist in Spanien noch nicht lange selbstverständlich.
Die Gemeinde wurde 1869 gegründet, gleich nachdem es nach einer langen Zeit der Verfolgung erlaubt war, sich als evangelische Kirche zu registrieren. Diese Zeit war von kurzer Dauer. Dann noch einmal in der Zeit der sog. 2. Republik von 1931-1936/39. Ansonsten verfügten die Protestanten nie über eine Freiheit der Religionsausübung.
Die Franco-Diktatur (1939-1975) ging eine unheilige Allianz mit der katholischen Kirche nach dem spanischen Bürgerkrieg ein. Erst mit der Einführung der Demokratie 1977 zwei Jahre nach dem Tod Francos gab es Veränderungen – auch wenn es bis heute Diskriminierungen gibt.
Die evangelische Kirche“El Salvador“ liegt im Zentrum Madrids. Das Kirchgebäude im neo-maurischen Stil wurde 1914 eingeweiht. 150 Mitglieder hat die Gemeinde. „In den vergangenen zehn Jahren ist die Gemeinde offener geworden. Man spürt, dass Menschen mit anderem kulturellem Hintergrund inzwischen kommen,“ berichtet Pastor Alfredo Abad. Alfredo leitet die Gemeinde und ist gleichzeitig Vorsitzender der Comisión Permanante der Iglesia Evangélica Española. “.
Viele Migranten und inzwischen auch Menschen aus der LGBTQ+-Community haben hier einen Raum für sich gefunden. Diese Offenheit ist in der „evangelischen Welt“ in Spanien nicht normal.
Der Kirchsaal wird auch für die Sonntagsschule, die sozialdiakonische Gemeindearbeit der „Acción Social Protestante“ (ASP) und verschiedene Kulturveranstaltungen genutzt.
Nachdem das GAW 2020 Maßnahmen für die Barrierefreiheit unterstützte, muss jetzt dringend das Dach saniert werden. Es ist undicht und verursacht Schäden an dem denkmalgeschützten Gebäude.
Im Projektkatalog 2024 sollen dafür 15.000 € gesammelt werden.
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