Kurz nach dem 2. Weltkrieg schrieb Adolf Jesch aus Marburg in einem Aufsatz, in dem er über die Zukunft der GAW-Arbeit und den neuen Herausforderungen nach dem Krieg reflektiert folgende Zeilen:
„Es ist meine Erkenntnis, dass die Lebensnot unseres Werkes bei den Zweiggruppen liegt. Wenn es uns nicht gelingt, diese zu aktivieren, entsteht für das Gesamtwerk eine Todesgefahr. Eine weitere Not unseres Werkes ist, dass es fast ausschließlich von Pfarrern betreut wird… Wenn man weiß, wie stark heute die Pfarrer… in Anspruch genommen sind, dann versteht man es, dass so viele auch beim besten Willen nicht mehr für die Aktivierung unseres Werkes leisten können… Viele Zweiggruppen sind so führerlos, leisten nichts für unser Werk, und in den Gemeinden entschwindet immer mehr das Verantwortungsbewußtsein für unsere Arbeit.“
Und dann ruft er dazu auf, dass es zu den Lebensäußerungen der Kirche gehört, Diasporaverantwortung zu übernehmen und die Schwestern und Brüder in der weltweiten evangelischen Diaspora nicht zu vergessen. „Das gegenwärtige Primat der Inneren Mission und des Hilfswerkes, die seit 1945 alle großen Haussammlungen besetzt halten“ müsse zugunsten eines Gleichgewichtes verschoben werden. „Der gegenwärtige Zustand bedeutet eine gefährliche Gleichgewichtsstörung in den Lebensäußerungen unserer Kirche.“
Daran muss auch das GAW heute arbeiten! Dafür braucht es allerdings die Schlüsselfiguren in Kirche und Gemeinden, dass sie um die Bedeutung der Diaspora für die eigene Kirche wissen und dafür Ehrenamtliche finden, denen es ein Herzensanliegen ist, den Blick zu weiten und für diese kirchliche Aufgabe einzustehen.
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