Justas ist 11 Jahre alt. Er lebt in der Nähe von Skirsnemuné bei Jurbarkas. In dieser Woche war er zum ersten Mal im Mutter-Kind-Haus der Gemeinde. Dort betreut Evelina 26 Kinder täglich von 13-18 Uhr. Sie kocht für die Kinder, hilft bei Hausaufgaben und gestaltet mit ihnen ihre Freizeit. Justas gefällt das. Mit anderen zusammen zu sein und bei Evelina zu sein. Das versteht man sehr gut. Wir haben ihn nach den Aktivitäten nach Hause begleitet. Evelina brauchte von den Eltern Unterschriften und eine verbindliche Anmeldung. Immerhin gibt es z.Zt. eine kleine Unterstützung der Stadt. Justas hat gestrahlt, als die Mutter ihn jetzt formell anmeldete. Zu Hause leben die Eltern in einer alten und baufälligen Hütte in zwei Zimmern. Justas muss sich mit seiner 18jährigen Schwester ein Zimmer und Bett teilen. Die Eltern haben ein Zimmer und dort ihr 3jähriges Enkelkind aufgenommen. Alles ist klein, eng und nicht gerade sauber. Das ist nicht gerade hoffnungsvoll… „So leben sehr viele Kinder,“ berichtet Evelina. Sie selbst macht diese Arbeit seit 3 Jahren. 2011 wurde das Zentrum gegründet. Pastor Kairys hat mit viel Mut und Gottvertrauen aus einer alten verfallenen Hütte ein diakonisches Zentrum gebaut, in dem es lebendig zugeht. „Die Gemeinde hat anfangs mit dem Kopf geschüttelt und gemeint, dass man das nicht braucht. Außerdem seien die Kinder nicht lutherisch,“ berichtet Kairys. „Das hat sich gewandelt! Denn jetzt kommen zu den Gottesdiensten zwischen 60 und 70 Teilnehmer – und eben etliche aus dem Projekt. Das zeigt, dass wir nach außen gehen müssen. Wir sind als Diasporakirche gefordert, uns einzubringen. Denn: Wer da gibt, der empfängt!“ Und zudem: Das Projekt passt gut zu dem Kirchegebäude auf der anderen Straßenseite. Dort steht auf dem Türbalken auf Deutsch, wenn man die Kirche verlässt: „Seid Täter des Wortes und nicht Hörer allein!“ Das geschieht hier. – Die Frauenarbeit unterstützt dieses Projekt im kommenden Jahr aus gutem Grund!
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