Erna Dreyszas ist in der Nähe von Heydekrug/Silute geboren. Sie
ist Missionarin und lebt eigentlich in Schleswig-Holstein. „Ich bin ein
Flüchtlingskind, aber ich komme von hier. Hier gehöre ich hin,“ sagt sie, als sie uns durch die wunderschöne lutherische Kirche im Ort
führt. „Das ist die schönste Gegend der Welt!“ bekräftigt sie. Sie hat es sich
zur Aufgabe gemacht, Kirchenführungen anzubieten. „In diesem Jahr habe ich 2.200
Menschen die Kirche gezeigt,“ sagt sie. Sie sieht das auch als missionarische
Herausforderung an. Im kommenden Jahr will sie ganz nach Silute ziehen und ihre
Wohnung in Schleswig-Holstein aufgeben. Es ist beeindruckend wie sie uns durch
die Kirche führt, an der Stillung des Sturms und dem „sinkenden Petrus“ vorbei.
Ihr Lieblingsbild ist aber die reich ausgemalte Altarwand, deren Motiv der Auszug
„Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen“ aus dem Glaubensbekenntnis ist.
Zur Einweihung der Kirche wurde dieses Bild 1926 erstellt. Neben biblischen Personen sind in ökumenischer
Verbundenheit Menschen aus der Kirchengeschichte dargestellt – und in
ziemlicher Nähe zueinander Gustav II. Adolf von Schweden und Superintendent
Großmann, „Mitbegründer des GAW, welches die Evangelische Diaspora mit treuen
Segenshänden pflegt,“ so heißt es in dem Faltblatt der Kirche. „Ich weiß leider
nicht so viel über ihn,“ sagt Erna Dreyszas. Dem helfen wir ab. Sie bekommt vom
GAW die Biografie über Großmann, der im 19. Jahrhundert mit der Begründung des
GAW 1832 großes geleistet hat. Auch erzbischof Nathan Söderblom aus Uppsala ist abgebildet. Er war in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Mitglied im Zentralvorstand des GAW. – Die lutherische Gemeinde in Silute hat selbst ca. 600
Gemeindemitgliedern. „200 zahlen davon Gemeindebeiträge,“ berichtet Erna. „Große
Beiträge können die meisten nicht aufbringen. Die Menschen verdienen nicht viel. Der Mindestbeitrag liegt bei 5
Euro im Jahr liegen,“ sagt sie. Der
Pfarrer der Gemeinde bekommt neben dem Pfarrhaus , in dem er mietfrei mit
seiner Familie wohnt, ca. 250 Euro monatlich an Gehalt. Dazu kommt noch etwas
Geld für den Unterricht an der Theologischen Fakultät in Klaipeda und ein Honorar
für evangelischen Religionsunterricht. Hier gibt es eine Vereinbarung, die die
evangelische Kirche mit der katholischen gleich stellt. – Enno Haaks
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