Der 5. Juli ist in Tschechien und der Slowakei seit 1990 der „Kyrill und Method“-Feiertag. Er ist den beiden Slawenaposteln gewidmet, die den christlichen Glauben in die böhmischen Länder brachten. An diesem Wochenende erinnert man sich an die 1150-jährige Wiederkehr des Beginns des christlichen Glaubens. Auch für die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) spielt dieser Tag eine wichtige Rolle. Mit der Ev. Kirche A.B. in der Slowakei und in Schlesien wird die EKBB diesen Tag organisieren an dem auch der slowakische Präsident erwartet wird.
Bei uns sind die beiden Brüder nicht sehr bekannt. Method (815-885) und Kyrill (827-869), stammten aus Thessaloniki (Saloniki), damals zweitgrößte Stadt des Byzantinischen Reiches. 862 gingen die Brüder auf Bitten von Kaiser Michael III. auf ihre wichtigste Mission. Der Fürst des Großmährischen Reiches hatte in Konstantinopel um die Entsendung volkssprachlicher Missionare gebeten. Michaels Wahl fiel auf die Brüder aus Thessaloniki.
Doch Konstantin erkannte die Schwachstelle der Mission: Die Slawen besaßen noch keine Schrift. „Wie soll ich auf Wasser schreiben?“, soll er den Kaiser gefragt haben. Vor seiner Abreise ins Großmährische Reich entwickelte er daher aus den griechischen Kleinbuchstaben ein auf die slawischen Laute abgestimmtes Alphabet. Damit fertigten die Brüder Übersetzungen der wichtigsten christlichen Schriften an: der Beginn des Slawischen als Schriftsprache. Aus der Schrift des Kyrill entwickelten seine Schüler später das „kyrillische Alphabet“, das noch heute vom Balkan bis Russland verwendet wird.
Kyrill und Method missionierten also in der Volkssprache, und auch der Gottesdienst fand in Slawisch statt – eine Missionsmethode, die ihrer Zeit um Jahrhunderte voraus war. Der aufgezwungenen römisch-germanischen Mentalität westlicher Missionare hatten sich die Slawen in Mähren und im heutigen Westungarn zuvor standhaft widersetzt. In einer Rede vor dem Papst verteidigte Konstantin 867 mit Erfolg das Recht der Slawen, die christliche Lehre in ihrer Sprache zu predigen.
Das ist einer der Anknüpfungspunkte der reformatorischen Kirchen, sich auch auf Kyrill und Methos zu besinnen und den tag ökumenisch mitzufeiern.
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