„Das Leben in der Diasporakirche ist heutzutage eine gemeinsame Erfahrung der Lutheraner in Rumänien,“ sagt Pastor Andrei Pinte auf dem Pfarrertag in Hermannstadt am 5. Juni 2013. Die Lutherische Kirche hat 245 Kirchengemeinden und zählt ca. 12.800 Seelen. Es sind keine 13.000 mehr. „Eine negative Entwicklung, würden vielleicht nicht wenige heute sagen, wenn sie die Situation mit der Vergangenheit dieser Kirche vergleichen.“ Und er fährt fort: „Es ist für das Leben in dieser Kirche besonders wichtig, wie man zur gegebenen Diasporasituation selber steht. Die Situation kann sowohl als Schwäche, also negativ betrachtet werden: Wenn man wie gesagt den Vergleich vorher und jetzt beharrt; wenn diese technische Seite der Diaspora, die Zerstreuung, die Minderheit oder die institutionelle Schwäche hochgehalten wird. Oder man sieht die Diasporasituation als eine Stärke, indem man die Zukunft zu gestalten versucht, indem man Wert legt auf das Theologische, auf neue und ganz verschiedene Möglichkeiten und Programme. Denn das Leben in der Diaspora bringt Chancen und Herausforderungen mit sich.“ Und Pinte schließt seinen Vortrag anlehnend an René Krüger: „Es geht darum nicht in der Diaspora zu leben, sondern Diaspora zu sein. Wir können Diaspora sein, weil wir eine Minderheit sind, die den Auftrag, die Möglichkeit und den Willen zum Mitteilen einer Botschaft haben. Die rein quantitative Betonung der Zerstreuung und der damit verbundene negative Sinn der Diasporasituation kann in theologische Qualität verwandelt werden, die darin besteht, Samen, Aussaat zu sein. Kurzum: mensch zu sein, die das Evangelium aussäen, von Zuversicht getrieben.“

Über die Situation der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, der Kirche der Siebenbürger sachsen, und dem Programm, missionarische Kirche als Diasporakirche zu sein, gibt das neue Jahrbuch des GAW hervorragend Auskunft und kann bestellt werden zum Preis von 6,90 Euro unter verlag@gustav-adolf-werk.de.

Das Buch von René Krüger „Die Diaspora“ ist ebenfalls über diese Mail bestellbar!