„Die Jesuskirche in Teschen ist die Mutterkirche der Lutheraner im Teschener Land,“  erklärt Pastor Tadeusz Makula, Vorsitzender der GA-Bruderhilfe in der Evangelischen Kirche A.B. in Polen. Er selbst ist Schlesier. Das betont er. Und in Schlesien – insbesondere im Teschener Land sind die Mehrzahl der Lutheraner in Polen zu finden. 40.000 der gut 70.000 Mitglieder der lutherischen Kirche leben in dieser für Gesamtpolen kleinen Region, die ihre eigene Charakteristika hat. Allein in Teschen leben davon 10.000 Mitglieder. Die Stadt selbst hat ca. 20.000 Einwohner. Das macht die Relationen deutlich. Ursprünglich war die gesamte Region lutherisch. Der 30-jährige Krieg hatte dann verheerdende Folgen für die Region. Die Habsburger veranlassten ab 1653 eine Rekatholisierung. Die Lutheraner wurden ins Verborgene  getrieben. Sie trafen sich dennoch und feierten Gottesdienste in unübersichtlichen Waldgebieten in sog. „Waldtempeln“. Eine unverhoffte Besserung der Lage ergab sich nach dem Ende des Nordischen Krieges. Der Schwedenkönig karl XII diktierte dem polnischen König Friedensbedingungen und setzte sich für die Lutheraner im Teschener Land ein. Das Jahr 1709 ist im Bewußtsein der Protestanten als ein Gnadenjahr eingegangen, denn es wurde erlaubt dass wieder Kirchen gebaut wurden. Sechs sog. Gnadenkirchen wurden erbaut, u.a. in Teschen. Die Jesuskirche war dann – abhängig von den Geldmitteln – letztlich 1750 fertig gestellt. Über 2.000 Gottesdienstbesucher finden heute noch Platz. Allerdings muss man auch sagen, dass die Lutheraner erst mit dem Toleranzpatent aus dem Jahre 1861 volles Bügerrecht im Habusburger Reich bekamen.