Altarraum in Pszczyna- Pless

„Ich glaube, dass sich in den kommenden 10-20 Jahren im Blick auf das Finanzsystem unserer Kirche einiges ändern muss,“ sagt Pastor Makula aus Żory. Seiner Gemeinde geht es noch einigermassen gut und mit den Mieteinnahmen, den Kollekten und Mitgliedsbeiträgen kann die Gemeinde ihre Ausgaben decken. Zudem ist die Gemeinde in Żory eine Gemeinde, die monatlich 2.500 Zloty an das Konsistorium überweist. Das ist ein Synodenbeschluss und sorgt für einen Ausgleich zwischen „reichen“ und „armen“ Gemeinden. Gerade in Pommern und Masuren gibt es zahlreiche kleine Gemeinden mit großen Entfernungen, die unterstützt werden müssen. „Da ist die Situation im Süden Polens, wo ca. 40.000 der insgesamt 70.000 Mitglieder leben völlig anders und man muss solidarisch sein,“ sagt Makula. „Vielleicht wird es in Zukunft so sein, dass Pastoren einen weiteren Beruf ausüben müssen und evtl. nur noch halbtags ihre Gemeinden Betreuen.“

Die Finanzierung der Kirchen wird zur Zeit in Polen diskutiert. Im Juni soll im Parlament eine Entscheidung fällen, wie die staatlichen Ausgleichszahlungen für die durch die Kommunisten enteigneten Grundstücke und Gebäude durch eine Steuer ausgegelichen werden. Im kommenden Jahr läuft dieser sog. Kirchenfonds aus. Zur Diskussion steht jetzt eine 0,5% Steuer, die von der Einkommenssteuer berechnet wird und von den steuerzahlenden Kirchenmitgliedern aufgebracht werden. „Bei uns würden höchstens 30% der Mitglieder diese Steuer zahlen,“ sagt Makula. Die katholische Kirche scheint einverstanden zu sein. „Für unsere Kirche reicht das nicht,“ sagt Makula. „Da versucht unser Bischof mit der Regierung nachzubessern.“