Lizbeth Zulanlly Chaparro, GAW-Stipendiatin

Einen erneuten Versuch, Frieden zu erlangen, gibt es in Kolumbien. Die Regierung und die linksgerichtete Farc-Guerilla versuchen erneut, sich am Verhandlungstisch einig zu werden über Schritte zu einem stabilen Frieden.  Nach der offiziellen Eröffnung der Gespräche in Norwegen soll der Dialog am 15. November in Havanna begonnen werden. 

Grund genug für uns als GAW, mit unseren Gebeten an die Seite unserer lutherischen Schwestern und Brüder zu stellen, die diesen Prozess in ökumenischen Kreisen aktiv begleiten und unterstützen. In der diakonische Arbeit kümmern sich die Gemeinde der Kirche um Flüchtlinge des Bürgerkrieges. Dabei sagt der lutherische Bischof Eduardo Martinez deutlich: „Ein dauerhafter Frieden ist mehr als nur eine Beendigung der Gewalt. es geht um Gerechtigkeit. Insbesondere die Frage der Rückübertragung enteigneten Landes an die sog. „desplazados“ist ein komplexes Thema. Da kommen dann Interessen auch internationaler Konzerne dazu, wie z.B. der Palmölindustrie.“ Trotzdem ist er fest überzeugt, dass Kolumbien einen Wandel braucht. „Die Bevölkerung ist es leid, dass immer noch Menschen sterben, Menschen verschleppt oder vertrieben werden und der Drogenhandel floriert,“ sagt er.

Im Friedensgebet der Nikolaigemeinde in Leipzig am Montag, d. 5. November haben wir für diesen Friedensprozess gebetet. Lizbeth Chaparro, kolumbianische Stipendiatin des GAW berichtete eindrücklich von der Situation in ihrem Land und der Hoffnung besonders der jüngeren Generation. Sie sagte: „Vielleicht ergibt sich aus diesem Prozess eine Chance zu einer endgültigen Waffenruhe zu kommen. Allerdings, auch wenn in Kolumbien keine Waffe mehr abgefeuert werden sollte, müssen wir weiter an anderen sozialen Problemen arbeiten, wie Armut, Korruption und so weiter, die auch gelöst werden müssen. Als Christin und Kolumbianerin, bitte ich Sie um Ihre Gebete für unser Land, besonders für diejenigen, die an einer sichereren Zukunft für die Bewohner des Landes arbeiten. Unterstützen Sie uns gegen den Drogenhandel und helfen Sie uns bei der Überwachung der Einhaltung des Friedensvertrages in Kolumbien.“

Für ein Projekt der luthreischen Kirche in Kolumbiens wurde am Ende des Friedensgebetes die Kollekte gesammelt.