Prof. P. Ricca

Prof. Paolo Ricca, emeritierter Professor der Theologischen Fakultät der Waldenser in Rom sagte vor Kurzem vor der Synode in Württemberg: „Wir haben nichts anderes anzubieten als Jesus Christus – mit ihm aber bieten wir alles an.“ Und er betonte: „Wir Evangelischen sind anders. Wir haben ein anderes Selbstverständnis, ein anderes Verhältnis zu Gott und zur Welt.“ Das gelte es, immer wieder heraus zu arbeiten und nach aussen zu tragen, damit das ökumenische Gespräch lebendig bleibt.“

In der derzeitigen Diskussion, in der vor Kurzem führende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ein stärkeres Zusammenwachsen  und – arbeiten beider großen Konfessionen in Deutschland forderten, ist es wichtig zu zeigen, was „evangelisch“ ist. „Das Evangelische ist ein Stück der Antwort auf das was christlich ist, “ sagt Ricca. „Und dieser Teil sollte auch alle interessieren, denen das Christentum am Herzen liegt.“ Gerade auf den Evangelsichen Kirchentagen kann man etwas von der Buntheit und Vielfalt des Evangelischen mitbekommen. Hier hält man Unterschiede aus, weil man sich geeint weiss in Jesus Christus. Auf seine eigene Kirche bezogen sagte er dann noch: „Wir Waldenser sind seit acht Jahrhunderten eine Minderheit. Auch Gott ist eine Minderheit unter den Göttern, Israel eine Minderheit unter den Völkern. Jesus hat nie über Mehrheit oder Minderheit gesprochen. Zwölf waren genug, um die Welt zu evangelisieren, 5.000 nicht zu viele, um ihnen Brot und Fisch zu geben. Entscheidend ist nicht, ob eine Kirche oder Konfession Minderheit oder Mehrheit ist, sondern wie sie eine Minderheit oder Mehrheit ist.“ Und dann sagte er: „Es lohnt, evangelisch zu sein. Das ist das, was große, wichtige Kirchen von kleinen Kirchen in der Diaspora lernen können.“