Unter dem Titel „Die Spaltung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile 1974/75“ hat der Rat der beiden lutherischen Kirchen in Chile eine wissenschaftliche Untersuchung von Daniel Lenski herausgegeben, das die unterschiedlichen Aspekte dieser schwierigen Geschichte unserer Partner widerspiegelt. Die Spaltung der bis 1974 einen lutherischen Kirche wurde durch die politischen Veränderungen in dem Land hervorgerufen, insbesondere der Einsatz des ehemaligen Bischofs Helmut Frenz (gest. 2011) für politisch Verfolgte, der mit anderen aus Deutschland entsandten Pfarrer auf die systematischen Menschenrechtsverletzungen unter Pinochet hinwies. Warum
löste dieses Engagement in den einst von deutschen Einwanderern gegründeten
Gemeinden derartige Irritationen aus, dass eine Kirchenspaltung unvermeidlich
erschien? Daniel Lenski hat diese Frage in seiner Arbeit untersucht. Neben dem Quellenstudium in Deutschland wertete der
Autor insbesondere die Archive vor Ort wissenschaftlich aus und befragte
Zeitzeugen. Das vom Rat der Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Chile
herausgegebene Buch fasst die Ereignisse zusammen, präsentiert die Akteure und
ordnet das Geschehen in den politischen sowie den kirchenhistorischen Kontext
ein. Der Rat der lutherischen Kirchen weist darauf hin, dass diese Untersuchung beiden Kirchen helfen kann, die damalige Situation zu verstehen, um dann auch sich auf eine gemeinsame Zukunft wieder einzulassen.
Das Buch ist zweisprachig, gut zu lesen und bietet einen Überblick über die Geschehnisse und den Kontext der Zeit.
Zu beziehen ist es unter: verlag@gustav-adolf-werk.de zum Preis von 10 Euro (zzgl. Versand) oder telefonisch unter 0341 – 490 62 – 13.
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