Propst Stuhlberg vor dem Gemeindehaus |
„Wenn die Heizung im Gemeindehaus der lutherischen Gemeinde in Sarepta nicht eingebaut worden wäre, dann hätte ich den Winter hier nicht leben können,“ sagt Anna, die für ein Jahr als Freiwillige von Aktion Sühnezeichen ihren Dienst in Sarepta ableistet. Im vergangenen Jahr konnten das Gustav-Adolf-Werk den größten Teil der Kosten für die Sanierung der Heizungsanlage im Gemeindehaus übernehmen. „Die ganze Gemeinde ist dem GAW und allen Spendern für die großartige Unterstützung dankbar!“, sagt Propst Oleg Stuhlberg, der die lutherische Gemeinde leitet und für sieben weitere kleine Gemeinde in einem weiten Umkreis zuständig ist.
Sarepta gehört kommunal zu Wolgograd, das ca. 1.000.000 Einwohner zählt. Die Stadt hat eine riesige Ausdehnung. Die Schlacht um Stalingrad im 2. Weltkrieg hatte die Stadt völlig zerstört. Nur im Süden in der alten Herrenhuter Siedlung findet sich alter Baubestand. Unter Katharina II. erhielten die Herrenhuter die Erlaubnis, sich hier niederzulassen. Die Brüder erhielten maßgebliche Sonderkonditionen, wodurch sie günstige Bedingungen für ein wirtschaftliches Wachstum hatten. Das eigentliche Ziel war die Missionierung der buddhistischen Kalmyken. Das gelang nicht. Die Mission ist aber nicht gescheitert, sondern fand erst gar nicht richtig statt. Die Schwierigkeiten, welche die Brüder bei der Einrichtung einer Infrastruktur am Rande der Steppe zu bewältigen hatten, ließen den Missionsauftrag in den Hintergrund treten.
Seit 1990 gibt es lutherisches Gemeindeleben in der alten Herrnhuter Kirche. Das denkmalgeschützte Haus neben der Kirche ist zu einem regionalen Begegnungszentrum, nicht nur für Russlanddeutsche, geworden. Hier trifft sich die Gemeinde. Auch übernachten kann man hier. Propst Stuhlberg leitet seit 10 Jahren die Gemeinde.
Besonders die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg hatte sich für die Sanierung der Kirche mit erheblichen Summen eingesetzt. Aus Cottbus wurde eine Orgel gespendet.
Man kann nur hoffen, dass es gelingt, mehr Menschen der Umgebung für die Gemeinde zu interessieren. – Pfarrer Enno Haaks
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