Die Kirchenzeitung „Der Sonntag“ aus Sachsen berichtet in der Osterausgabe von der Verstrickung der Kirchen – und zwar aller Denominationen – mit der ehemaligen Staatssicherheit und der angeheuerten Spitzel. Wie nun öffentlich wurde, seien dabei neben 15 orthodoxen Erzbischöfen, die alle aktiv für die bulgarische Stasi gearbeitet haben, auch einige protestantische Pastoren verstrickt. Ein Schock sei es für die Christen in Bulgarien gewesen, schreibt Peter Blaginov in dem Artikel im „DER SONNTAG“ (www.sonntag-sachsen.de). „Baptisten, Pfingstler, Gemeinde Gottes – alle Gemeinderichtungen sind davon betroffen.“ Die Reaktionen der betroffenen Pastoren sind unterschiedlich. So sei der Präses der bulgarischen Gemeinde Gottes öffentlich zurückgetreten. Daneben gibt es welche, die eine Verstrickung schlicht leugnen.

In zahlreichen Partnerkirchen in Mittel- und Osteuropa ist die Frage der Verstrickung mit den Geheimdiensten ein schwieriges Thema. So trat in Polen der lutherische Bischof Jagucki zurück, nachdem entsprechender Druck sein Halten nicht mehr möglich machte. Die Einstellung ist sehr unterschiedlich. Auf der einen Seite gibt es die Position, dass man aus heutiger Sicht nicht über das urteilen darf, was in der Zeit der kommunistischen Diktaturen geschah. Man spricht auch von Hilfen für die Kirchen, die erreicht wurden. Auf der anderen Seite gibt es immer wieder Stimmen, die zu einer offenen Auseinandersetzung auffordern, gemäß dem Worte Jesu: „Die Wahrheit macht euch frei!“