In unserer GAW-Arbeit wollen wir Menschen gewinnen, sich für Minderheiten einzusetzen. Wir wollen ihre Herzen gewinnen für die, die es manchmal nicht einfach haben, ihren evangelischen Glauben zu leben. In Mittel- und Osteuropa wirkt oft genug auch die Zeit des Kommunismus nach, die viele tragende Gemeinschaftsstrukturen außerhalb „der Partei“ zerstört haben. Kirchen hatten hierunter besonders zu leiden. Es ist nicht einfach, sich für solche Kirchen einzusetzen. Vor allen Dingen ist es nicht leicht, wenn im Stammland der Reformation durch Strukturreformen in Kirchen, durch Veränderung im Mitgliederverhalten, durch empfundene und reale Überlastung in den Pfarrämtern, Verantwortliche in Kirche kaum noch dazu kommen, an den Nächsten zu denken, der entfernter vom eigenen Kirchturm lebt. Ein Propst aus einer nördlichen Landeskirche sagte gerade: „Warum sollen wir uns auch noch für das GAW einsetzen? Wir haben doch so viel!“ Recht hat er auf der einen Seite, auf der anderen Seite könnte ein Blick in evangelische Diasporakirchen aus dem Blickwinkel des spezifischen GAW-Auftrages helfen, die eigenen Sorgen und Nöte aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Spannend ist es immer wieder zu hören, wie Engagierte im GAW von den Bereicherungen erzählen, die sie erfahren. – Pfarrer Enno Haaks
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