„Wenn man öffentliche und private Verschuldung des Landes zusammenzählt, dann kommt man auf ca. 300 Milliarden Euro. Die Goldreserven des Landes decken nur ca. 12 Milliarden. Gleichzeitig läßt sich nur langsam auf die vom IWF geforderten Reformen des Staatsapparats und den geforderten Privatisierungen ein,“ so der Gemeindepräsident des Evangelischen Gemeinde in Lissabon. „Und das Schwierige: Die Leute spüren die extreme Verschuldung nur schleichend. Noch wirkt es in vielen Bereichen irreal nach den guten Jahren zuvor.“ – Am 5. Juni soll neu gewählt werden. Erleichtert werden Reformprozesse nicht. Wie hoch wird die Wahlbeteiligung sein? Haben die Bürger noch Vertrauen in einen Wandel? Und – kann bei all den Problemen ein Bewußtsein der Solidarität gewonnen werden?

In der deutschen evangelischen Gemeinde spürt man auch erst schleichend die wirtschaftlichen Probleme. Es gibt Firmen, die Mitarbeiter abziehen. Oder Kinder werden von der Deutschen Schule abgemeldet. Ansonsten geht es den Gemeindemitgliedern noch relativ gut.

Kirche hat eine wichtige Aufgabe, auf die notwendige Solidarität hinzuweisen. Auch wird sie in solch unübersichtlichen und schwierigen Zeiten immer auch auf die Hoffnung hinweisen, die uns trägt, daß EINER im Regimente sitzt. – Pfarrer Enno Haaks