Versöhnung im Glauben zu leben ist ein Anspruch, den das GAW hat und mit dem es die Partner in der Diaspora stärken will. In vielen Partnerkirchen gibt es Initiativen, die versöhnend in die Gesellschaft des jeweiligen Landes wirken. So gibt es in Chile den Rat der Lutherischen Kirchen, der darauf zielt, beide Kirchen miteinander zu versöhnen. Gerade in Lateinamerika sind ökumenische Kontakte sehr wichtig, um sich nicht zu verschließen vor den Herausforderungen der Gesellschaft. Versöhnungsarbeit ist in vielen unserer Partnerkirchen gerade auch das diakonische Engagement.

Die Ev.-luth. Gemeinde Kaliningrad/Königsberg wird im Mai diesen Jahres ein Versöhnungszeichen  erhalten: das „Nagelkreuz aus Coventry“. In Kaliningrad gibt es eine lange evangelisch-lutherische Tradition. Zuletzt gab es Reibungen mit der russisch-orthodoxen Kirche um die Nutzung und Rückgabe von Kirchgebäuden. In diesem Sinne ist es wichtig, Zeichen des versöhnten Miteinanders zu setzen, damit Streit nicht eskaliert.

Zur Information: „Nach der Zerstörung der Kathedrale von Coventry (England) am 14./15.November 1940 durch deutsche Bombenangriffe ließ der damalige Dompropst Richard Howard die Worte „Vater vergib“ in die Chorwand der Ruine meißeln. Diese Worte bestimmen das Versöhnungsgebet von Coventry, das die Aufgabe der Versöhnung in der weltweiten Christenheit umschreibt. … Auf dem Altar in Coventry steht das originale Nagelkreuz. Es wurde aus Zimmermannsnägeln zusammengefügt, welche die Balken des Deckengewölbes der alten Kathedrale zusammengehalten hatten. Aus den Überresten der Zerstörung wurde so ein Symbol geschaffen, das den Geist der Vergebung und des Neuanfangs ausdrücken will. Das Nagelkreuz aus Coventry steht heute als Zeichen der Versöhnung an vielen Orten der Welt, wo Menschen sich unter diesem Kreuz der Aufgabe stellen, alte Gegensätze zu überbrücken und nach neuen Wegen in eine gemeinsame Zukunft zu suchen.“ (aus: www.Nagelkreuzgemeinschaft.de)

Interessieren würde es mich sehr: Welche Gemeinden unserer Partnerkirchen gehören zur Nagelkreuzgemeinschaft? – Pfarrer Enno Haaks