
„Ohne das GAW würde es ASP in der Form nicht mehr geben“, betont Pastorin Esther Ruíz in den Räumen der ASP in der evangelischen Kirchengemeinde im Zentrum der Hauptstadt Madrid. „Wir haben einige Krisen durchleben müssen. Es gab Zeiten, da dachten wir, dass wir ASP schließen müssen, aber dann hat uns sehr oft das GAW – insbesondere die Frauenarbeit – gerettet.“
Gerade Migrant:innen, die häufig keine Papiere haben und aus staatlichen Hilfsstrukturen herausfallen, sind auf Ort wie ASP angewiesen. Hier werden sie gesehen und ihnen wird nach Möglichkeit geholfen.
Acción Social Protestante (ASP) ist ein diakonisches Projekt in der evangelischen Gemeinde „El Salvador“. Getragen wird ASP von allen Gemeinden der Iglesia Evangélica Española (IEE) in Madrid. Seit 1996 engagiert sich ASP auf unbürokratische Weise für Menschen in Not – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Religion.
Pastorin Esther Ruíz ist die Leiterin von ASP und die „gute Seele“. Ein Mitarbeiter:innenteam und viele Freiwillige unterstützen sie bei der Arbeit.
Jeden Monat erhalten etwa 150 Familien – das entspricht rund 321 Personen – Lebensmittelpakete. Im Jahr 2024 konnte ASP dank der Unterstützung der „Banco de Alimentos“ und weiterer Spenden insgesamt über 37 Tonnen Lebensmittel verteilen. ASP muss inzwischen auf eigene Kosten Grundnahrungsmittel nachkaufen.

Die Kleiderkammer „Consuelo Olmo“ versorgte 2.244 Familien mit rund 17.980 Kleidungsstücken, Schuhen und Zubehör. Aktionen wie Windelspenden oder Hygienepakete ergänzen das Angebot.
ASP ist allerdings mehr als ein Ort der materiellen Hilfe. Es ist ein Raum der Begegnung und gelebter Gemeinschaft. Besonders sichtbar wird dies im Projekt Raíces, das sich an Migrantinnen richtet. Viele dieser Frauen leben unter besonders schwierigen Umständen: einige ohne legalen Aufenthaltsstatus, viele alleinerziehend oder sie haben Gewalt erfahren. In dem speziell eingerichteten „Espacio de Encuentro de Mujeres Inmigrantes“ (EEMI) finden sie Beratung, psychologische Betreuung und Fortbildungsangebote. Kurse zur rechtlichen Aufklärung, Körperpflege, Computernutzung und Sprachkurse ergänzen die Angebote und helfen bei der Integration. Kinder werden während dieser Kurse gesondert betreut. „So haben die Frauen mal die Chance, sich nur auf sich zu konzentrieren“, sagt Esther.
Die gesamte Arbeit funktioniert ohne staatliche Unterstützung. Es gibt zahlreiche Spender:innen in der Umgebung. Dazu kommen institutionelle Förderer wie das GAW. „Wir haben keine Chance auf staatliche Programme. Dafür sind wir zu klein. Allerdings sind wir bekannt und anerkannt von den Menschen der Umgebung – und auch von den Behörden“, sagt sie.
ASP in Madrid zeigt eindrucksvoll: Glaube wird hier nicht nur verkündet, sondern gelebt – jeden Tag, mit Herz, Verstand und unerschütterlicher Hoffnung.
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