Osterkampgane der IERP in Argentinien

Der argentinische Präsident Milei hat dem hoch verschuldeten Land ein radikales Reformprogramm verordnet. Tausende Staatsbedienstete wurden entlassen, Subventionen gekürzt und die öffentlichen Ausgaben von Programmen beendet. Milei verkündete inzwischen einen Rückgang der Armut. Laut der offiziellen Statistik ist die Armutsquote im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Auch die Inflation hat sich etwas abgeschwächt, und wirtschaftliche Reformen sollen Hoffnung auf Besserung bringen. Auch der Internationale Währungsfonds stellt neue Kredite in Aussicht. Doch während die Zahlen nach Fortschritt klingen, erleben viele Menschen im Alltag eine ganz andere Realität. Die Bevölkerung reagiert zunehmend skeptisch auf die politischen Aussagen. Zwar gibt es Anzeichen einer wirtschaftlichen Stabilisierung, doch viele Familien spüren davon wenig. Der Konsum von Fleisch und Milch – Grundnahrungsmittel in Argentinien – ist auf einem historischen Tiefstand. Medikamente werden unerschwinglich, Arzttermine seltener. Der öffentliche Nahverkehr ist teurer geworden, ebenso wie das Mieten von Wohnungen. Immer mehr Menschen greifen auf Kredite zurück oder verschulden sich, um überhaupt bis zum Monatsende durchzuhalten.

Die Stiftung „Hora de Obrar“ der Iglesia Evangélica del Rio de la Plata (IERP) sieht diese Diskrepanz mit Sorge. Mit einer “Lebensmittelaktion 2025“ macht „Hora de Obrar“ auf die prekäre Lage vieler Argentinier aufmerksam. Trotz der offiziellen Rhetorik zeigen sich die Helfer:innen alarmiert über die wachsende soziale Ungleichheit. Die Stiftung unterstützt gezielt 14 Gemeindezentren der IERP, in denen über 1.000 Kinder, Jugendliche und obdachlose Menschen regelmäßig Essen, Betreuung und Unterstützung erhalten.

Die IERP, die stark in diesen Zentren engagiert ist, positioniert sich klar: Sie kritisiert die soziale Kälte vieler politischer Entscheidungen und ruft zur Solidarität mit den Schwächsten auf. In ihren Gemeinden wird nicht nur über Gerechtigkeit gesprochen – sie wird aktiv gelebt. Die Kirche fordert eine Wirtschaft, die den Menschen dient, und stellt sich an die Seite derer, die keine Stimme haben.

Das GAW unterstützt die Osterkampagne der Diakonie der IERP „Hora de Obrar“:

Spendenkonto des GAW bei der KD-Bank
IBAN: DE42 3506 0190 0000 4499 11, BIC: GENODED1DKD
Stichwort: Nothilfe