In Sao Paulo gibt es viele obdachlose Menschen – auch vor der Martin-Luther-Kirche (Foto: Y. Hügele)

„Herr Gott, du bist unsere Zuflucht für uns für“, so steht es über dem Altarraum der deutschen evangelischen Martin-Luther-Gemeinde in der Innenstadt von São Paulo. Vor sieben Jahren brannte ein benachbartes leer stehendes Hochhaus ab, sieben Menschen starben. Herabfallende Teile trafen die Kirche und zerstörten das Kirchendach und den Innenraum. Altar und Orgel blieben zum Glück einigermaßen intakt.
Inzwischen konnte die Kirche so weit wiederaufgebaut werden, dass wieder Gottesdienste stattfinden können. Auch das GAW hat mit Nothilfe unterstützt. 1,2 Millionen Euro fehlen noch für die Fertigstellung.

Eine Zuflucht ist die Kirche im ganz wörtlichen Sinne für 150 Obdachlose, die im Kirchhof einmal wöchentlich ein warmes Mittagessen erhalten. Sie können auch ihre Dokumente in den Gemeinderäumen sicher verwahren und die Gemeinde als Postadresse angeben. Das hilft ihnen bei den Behörden. Obwohl die Kirche noch nicht ganz fertig ist, kümmert sich die Gemeinde weiter um die, die Hilfe brauchen – wie schon vor dem Brand. Und sie vertraut darauf, dass auch sie die Hilfe erhalten werden, die sie brauchen.
So wie es in Mt 6,33 steht: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles [was ihr braucht] zufallen.“