Mitten im Stadtzentrum der 22.000 Einwohnerstadt Iliyan nicht weit vom Sewansee an der aserbaidschanischen Grenze gibt es die einzige evangelische Kirche Armeniens, die einen sichtbaren Kirchturm mit einer Glocke hat. Das ist nicht normal. In anderen Orten Armeniens wurde es den Gemeinden untersagt, auf diese Weise als Kirche sicht- und hörbar zu sein.
Das hat sicherlich auch mit Pastor Albert Pailyan zu tun. Er ist gut vernetzt in der Stadt. Bis 1996 hat er für die Stadtverwaltung gearbeitet. Ursprünglich war er in der Sowjetzeit Kommunist. Dann hat er Kontakt zu der armenisch-evangelischen Hilfsorganisation AMAA bekommen, die in der Stadt mit einer sozialen Arbeit begann und Räumlichkeiten suchte. Durch den Kontakt, die Gespräche und die neuen Erfahrungen, bekam er zum ersten Mal Kontakt zu Christen und zum christlichen Glauben. Das veränderte sein Leben. Er beschloß, sich der Evangelischen Kirche anzuschließen. So wurde er 1997 Prediger. Danach erhielt er eine theologische Ausbildung und wurde 2006 zum Pastor ordiniert.
2002 konnte ein altes Kino im Stadtzentrum gekauft werden. Alles war dort sehr dunkel und sowjetisch geprägt. Vor vier Jahren gelang die Renovierung, die das Gebäude komplett zu einer Kirche verwandelte. Es bekam einen Kirchturm und eine Glocke, die zu den Gottesdiensten läutet.
Das Gebäude bietet gute Möglichkeiten für die Gemeinde. Ca. 60 Personen besuchen die sonntäglichen Gottesdienste. Über 300 Menschen erreicht die Gemeinde durch ihre wöchentliche Arbeit. Dazu kommt die Sozialarbeit durch die AMAA, die auch noch mal einen erweiterten Personenkreis erreicht.
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