Etwa zehn Kilometer außerhalb Eriwans im Dorf Ayntap befindet sich eine kleine evangelische Gemeinde.
Man kann sich schnell verirren, denn die Gemeinde ist schwer zu finden. In einem alten, etwas heruntergekommenen Haus in einer schmalen, ungeteerten Gasse liegen die Gemeinderäume. Die AMAA hat das Haus im Jahr 2005 gekauft. Über der Eingangstür steht ein Spruch aus Johannes 8,11: „Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“ Das sei eine Ermutigung für die Menschen, die ein- und ausgehen. Denn – so der Pfarrer – Jesus verurteilt niemanden, sondern ermutigt sie.

Drei ältere Frauen und der örtliche Pastor empfangen uns. Sie hatten gerade eine Gebetsrunde gehabt, berichten sie uns. Sie führen uns durch ihre Räume: ein bunt dekorierter Saal, in dem die Kinderkirche, verschiedene Jugendgruppen, die „super women“ Gruppe und andere Aktivitäten stattfinden. „Das sind noch die Reste von unserer Sommerfreizeit“, berichtet eine der Frauen. Im ersten Stock ist der Gebets- und Gottesdienstraum. Auch die Requisiten werden hier aufbewahrt, die für die Weihnachts- und Osterspiele verwendet werden. „Jedes Jahr wird ein neues Theaterstück geschrieben und aufgeführt“, erzählt der Pfarrer.

Regelmäßig kommen ungefähr 60-70 Menschen zu den Gottesdiensten, am Sommerprogramm nehmen etwa 100 Kinder teil. Auch hier gibt es Probleme mit den Nachbarn, die sich manchmal von der Musik aus den Gottesdiensten gestört fühlen.

Es ist erstaunlich, dass unter solchen Bedingungen eine lebendige evangelische Gemeinde existieren kann.