Sie kommen aus Charkiw, Saporischja, Riwne, Kiew und anderen Orten aus der Ukraine. Es sind Frauen und Kinder, die in Golasowice in Oberschlesien in der lutherischen Gemeinde Polnisch lernen. Die Mehrheit ist seit Ausbruch des Krieges in Golasowice und Umgebung. 13.000 Einwohner leben in der ländlich geprägten Region.
Pfarrer Marcín Makula, der gleichzeitig lutherischer Militärbischof ist, leitet die Gemeinde mir ihren 1220 Gemeindemitgliedern. Jeden Sonntag kommen ca. 300 Gottesdiensbesucher. Inzwischen kommen auch ukrainische Geflüchtete. Für sie wurde anfangs der Gottesdienst übersetzt. Das ist jetzt dank der Sprachkurse nicht mehr nötig.
Intensiv haben sich Marcín mit seiner Gemeinde um die Geflüchteten gekümmert. Inzwischen sind es noch ca. 80 Menschen aus der Ukraine, die von der Gemeinde begleitet werden.
Gleich von Beginn an konnte Marcín Polnischkurse für die ukrainischen Geflüchteten anbieten. „Das ist eine wichtige Integrationsmassnahme, um in Polen anzukommen und eine Arbeit zu finden,“ sagt Marcín. Das ist in zahlreichen Fällen gelungen. So arbeitet eine Frau als Kassiererin an einer Tankstele. Eine andere ist als Helferin in einem Kindergarten angestellt.
Für die Polnischkurse konnte Natalia gewonnen werden, die ebenfalls seit zwei Jahren in dem Ort ist. Sie war in der Ukraine Polnisch- und Englischlehrerin. „Für uns ist Natalia ein Engel, denn sie war von Anfang an eine Brückenbauerin und hat 40 Frauen Sprachkenntnisse vermittelt, damit sie sich in Polen zurechtfinden können,“ betont Marcín. Das sei soweit gegangen, dass ein paar Frauen inzwischen auch einen polnischen Führerschein gemacht haben.
Das GAW unterstützt Marcín bei diesem Engagement, indem das Gehalt für Natalia für ein Jahr übernommen werden konnte. Die Kirchengemeinde übernimmt die Kosten für Zimmer, Schulbücher, Heizung und Strom sowie weitere für den Unterricht benötigte Materialien.
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