Diesen Satz schrieb vor 50 Jahren der damalige lutherische Bischof in Chile Helmut Frenz, nachdem am 11. September 1973 eine Militärjunta unter General Augusto Pinochet die Macht übernommen hatte.
Frenz schrieb im GAW-Magazin 1/1974, dass das Handeln seiner Kirche für die Menschenrechte die Kirche ins Zwielicht gebracht habe. Er selbst hatte sich für Verfolgte des Regimes eingesetzt, sie versteckt und geholfen, sie aus dem Land zu bringen.
„Wer gegen eine marxistische Diktatur war, wird logischerweise auch gegen eine Militärdiktatur sein“, so Frenz. Die seit dem 11. September 1973 herrschende Militärregierung sei nicht ein Übel, das irgendeine böse imperialistische Macht geschickt habe, sondern das Ergebnis einer langen Entwicklung.
Im weiteren Text nimmt Frenz Bezug auf die immer stärker gewordene Radikalisierung im Land: „Jede Diktatur ist ein Übel! … Es ist ein Übel, das abgeschafft werden muß.“ Die Konsequenzen dieses Übels bekämen vor allen Dingen die Gegner der Diktatur zu spüren. Darum gelte es jetzt, für sie zu stehen, damit ihre Menschenwürde gewahrt bleibe. Tausende Menschen gelte es vor dem Schlimmsten zu bewahren. Der Maßstab des Handelns sei Jesus Christus allein – und keine Ideologie. „Wir haben die Erfahrung gemacht, wie Ideologie einen mit Blindheit schlagen kann. Jesus Christus macht uns die Augen auf für unsere Nächsten. Enstprechend handeln wir“, so Frenz.
Diese vor 50 Jahren geschriebenen Worte haben bleibende Aktualität im Blick auf Russland, Belarus, China, Venezuela und und und … Es gilt für uns alle, die Augen offen zu halten, sich nicht von Ideologien – weder von links noch von rechts – verblenden zu lassen, sondern nüchtern sich an Jesus Christus allein zu orientieren. Er weist uns auf den Nächsten, der unsere Hilfe braucht!
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