„89 Kinder besuchen den reformierten Kindergarten in Zelów,“ berichtet Bischof Semko Koroza, der derzeit neben seinem Pfarramt in Łódź und dem Bischofsamt auch die größte Gemeinde der reformierten Kirche Polens verwaltet.

Die reformierte Gemeinde in Zelów wurde einst von einer Gruppe Böhmischer Brüder gegründet, die in dieser Gegend Land gekauft hatten und hergezogen waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind etwa 90 % der reformierten Gemeindeglieder nach Tschechien zurückgekehrt. Trotzdem hat der Ort bis heute etwas von seinem tschechischen Charakter behalten. So besteht ein Verein, der die tschechische Sprache und Kultur pflegt.

Von Anfang an war die Gemeinde diakonisch sehr aktiv. Um das Jahr 1900 herum hatte sie Schulen, ein Altenheim und ein Waisenhaus. Heute ist die Gemeinde mit 450 Gliedern wesentlich kleiner als damals, aber der diakonische Auftrag ist weiterhin eine Herzensangelegenheit.

Im Gemeindehaus der reformierten Gemeinde in Zelów befindet sich der einzige reformierte Kindergarten in Polen. Er ist für die Gemeinde eine wichtige Brücke zur Stadtgemeinschaft, denn die meisten Kinder kommen aus katholischen Familien.

Der Kindergarten hat den Anspruch, inklusiv zu arbeiten. Um das Angebot für Kinder mit geistiger und körperlicher Behinderung erweitern zu können, braucht der Kindergarten Platz. Dieser Platz ist im Dachgeschoss des Gebäudes vorhanden. Dort stehen mehrere Räume leer, die früher beispielsweise als Gästezimmer genutzt wurden. Die Gemeinde hat in den letzten Jahren viel in das Gebäude investiert: Die Räume des Kindergartens im Erdgeschoss sind entsprechend den gesetzlichen Normen umgebaut worden, das Dach wurde saniert. Jetzt soll das Dach gedämmt und das Dachgeschoss räumlich neu aufgeteilt werden. Neben Kindergartenräumen sollen erneut auch Gästezimmer entstehen, die vor allem für Kinder- und Jugendfreizeiten gebraucht werden. Das alles ist derzeit in Arbeit. Im Projektkatalog 2020 wurden dafür 12.000 € gesammelt.