Mittagessen in Badaló |
Badaló in Transkarpatien/Ukraine hat ca. 2.000 Einwohner. Knapp 700 sind Roma. „Wir wollen hier gut mit allen zusammenleben“, sagt der reformierte Pfarrer der Gemeinde. Mit einer Koordinatorin und seiner Frau betreut er jeden Tag für ca. 3 Stunden eine Gruppe von 30 Romakindern verschiedenen Alters. „Zunächst bekommen sie etwas zu essen. Dann gibt es Hausaufgabenhilfe, elementare Unterstützung wie Zähne putzen und Freizeitangebote,“ sagt der Pfarrer. Man spürt ihm ab, mit wieviel Herzblut er dabei ist.
Schätzungen zufolge gehören rund 400.000 Menschen in der Ukraine der ethnischen Minderheit der Roma an. Inzwischen haben wegen des Kriegs viele Roma ihre Heimat verlassen. Etliche sind nach Ungarn gegangen. Andere suchen Arbeit – auch in Rußland.
Hausaufgabenhilfe |
Von der eigenen reformierten Gemeinde sind ca. 150 Menschen gegangen. „Wir hoffen, dass sie nach und nach zurückkommen,“ erzählt der Pfarrer. „Wir brauchen sie hier. Es ist unsere Heimat – und es ist schön, hier zu leben,“ ergänzt er mit einem Lächeln im Gesicht. Man nimmt es ihm ab.
Viele erwachsene Roma können nicht lesen und schreiben. Das ist ein großes Problem und verschärft die ohnehin schwierige Lage dieser Minderheit, die unter prekären Lebensbedingungen und Diskriminierung leidet. Viele Roma erkennen, dass Bildung wichtig ist, doch in der Praxis gibt es zahlreiche Probleme: Oft haben Roma-Kinder Schwierigkeiten beim Lernen und besuchen nur unregelmäßig den Unterricht. Sie fühlen sich in der Schule nicht willkommen und erhalten wenig Unterstützung beim Lernen. Viele Roma-Kinder brechen vorzeitig die Schule ab.
In vier Dörfern in der Westukraine unterstützt die Reformierte Kirche in Transkarpatien benachteiligte Kinder beim Lernen: in Badaló, in Mezövari, in Nagybereg und in Tiszabökény. Insgesamt 79 Kinder und ihre Familien profitieren derzeit von diesem Programm. Die Kinder erhalten nach der Schule ein gesundes und reichhaltiges Mittagessen (für viele die einzige Mahlzeit am Tag), sie erhalten Hilfe bei den Hausaufgaben und beim Lernen und sie werden sensibilisiert für Gesundheits- und Hygienefragen. Außerdem gibt es Freizeitangebote wie Singen, Basteln oder Sport.
Außerdem unterhält die Reformierte Kirche in Transkarpatien zwei Tageszentren für Kinder mit Behinderung in Mezövari und in Hetyen. Die Kinder werden betreut und gefördert und erhalten notwendige Therapien. Für die Kinder und die Familien sind diese Tageszentren ein großer Segen. In Mezövari waren jetzt etliche Wochen Flüchtlinge untergebracht. Seit 3 Tagen arbeitet das Zentrum wieder mit den behinderten Jugendlichen.
Mit der GAW-Konfirmandengabe 2022 unterstützt das GAW das Roma-Projekt der Reformierten Kirche in Transkarpatien und die beiden Tageszentren für Kinder mit Behinderungen.
30.000 € sollen durch die Konfirmandengabe aufgebracht werden. Dafür brauchen wir Hilfe! Gerade jetzt!
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