Team des ungarischen reformierten Hilfswerks vor dem Diakoniezentrum in Berehowe |
Transkarpatien in der Westukraine kämpfte schon immer mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Mit dem Krieg ist das Gebiet direkt an der ungarischen Grenze – wo vor dem Krieg noch rund 65.000 Mitglieder der ungarischsprachigen Reformierten Kirche Transkarpatiens lebten – zu einer Durchgangsregion geworden.
Vor direkten Angriffen ist Transkarpatien bisher verschont geblieben. Es gab zwar schon Fliegeralarm, aber ansonsten blieb es ruhig. „Es geht uns noch ganz gut hier, aber wir machen uns große Sorgen!“, schreibt Kristina aus dem Bischofsbüro der Reformierten Kirche. „Die Männer werden zu den Waffen gerufen. Kein einziger Mann ist mehr sicher. Sie fehlen uns, um die Äcker zu bestellen und die Saat auszubringen. Das wird später Folgen für uns alle haben. Es ist schrecklich.“ Und Kristina erzählt, dass die Mitglieder der kleinen ungarischsprachigen Minderheit in der Ukraine sich fragen: „Sollen wir gehen oder bleiben?“
Inzwischen gibt es minestens 200 000 Flüchtlinge in Transkarpatien. Nicht alle wollen weiter. Unterkünfte sind nicht mehr vorhanden. „Es sind immer mehr Menschen, die von uns Hilfe, Unterstützung und Begleitung brauchen. Wir versuchen, unser Bestes zu tun. Schlimm ist es für junge Mütter mit ihren Babys und den kleinen Kindern, die ohne ihre Ehemänner oder Brüder geflohen sind. Der Gedanke, dass sie sich vielleicht nicht wiedersehen, ist schrecklich“, so Kristina.
In Transkarpatien ankommende Flüchtlinge |
Eine wichtige Rolle bei der Hilfe für Flüchtlinge spielt die Diakonie der Reformierten Kirche.
„Wir versuchen jedem bedürftigen Menschen beizustehen. Momentan wir haben ein einziges Ziel: am Leben zu bleiben“, schreibt Kristina. „Der Bürgermeister der Stadt Beregszász / Berehowe hat uns nun gebeten, in der Bäckerei der Diakonie Brot zu backen für Flüchtlinge, Soldaten und andere offizielle Mitarbeitende. Unsere reformierten Schulen und Wohnheime dienen als Unterkünfte für Flüchtlinge. Direkt in unserem Diakoniezentrum wohnen in den zehn Zimmern Mütter und Kinder sowie alte Menschen. Fast alle Diensträume unseres Zentrums sind jetzt belegt, insgesamt mit ca. 100 Personen. Um das alles aufrecht zu erhalten, Stromrechnungen für das Altersheim, das Mutter-Kind-Zentrum und die Bäckerei zu bezahlen, brauchen wir Hilfe!“
10.000 Euro stellt das GAW der Reformierten Kirche und dem Diakoniezentrum in Transkarpatien zur Verfügung, damit sie ihre Hilfen aufrechterhalten können.
„Wir danken für Eure Unterstützung!“, endet Kristina.
Kommentare