Centre Protestant De Nessonvaux

„Geht es Euch gut im GAW? Seid Ihr gesund? Und steht die Zentrale noch?“, fragte mich am Telefon Pfarrer Joseph Kassab aus Beirut im Libanon. „Wir machen uns Sorgen um Euch, denn in den Nachrichten haben wir die schlimmen Bilder gesehen von den Überschwemmungen in Deutschland.“

Zahlreiche solcher Fragen haben wir in den letzten Tagen von den Partnerkirchen des GAW bekommen. Es ist berührend, dass diese Anteilnahme oft aus Regionen kommt, wo es den Menschen auf andere Weise nicht gut geht.

Bewegend ist es, dass Ghazal Saad aus Homs in Syrien mir schrieb: „Ich habe von den schlimmen Nachrichten aus Deutschland gehört über die Naturkatastrophe, die Klimaveränderungen und die vielen Opfer. Ich hoffe, dass es Euch gut geht. Ich bete für alle, die betroffen sind und schlimme Verluste erleben mussten! Passt auf euch auf!“ – Ghazal war das Gesicht einer Konfirmandengabe vor einigen Jahren und erzählt im Materialheft der GAW-Frauenarbeit zum Jahresprojekt 2021 über sich und ihren Glauben.

Auch aus Kuba erreicht uns eine Solidaritätsnachricht. So schreibt Pfarrer Carlos Ham aus Matanzas: „Mit Erschrecken haben wir die Nachrichten über die heftigen Zerstörungen im Westen Deutschlands verfolgt. Es ist schlimm, wie viele Todesopfer allein in Deutschland zu beklagen sind. Es ist so offensichtlich, dass das die Folgen des Klimawandels sind. In Kuba erleben wir das schon seit Jahren hautnah. Wir stehen solidarisch an eurer Seite mit unseren Gebeten für die Opfer.“

Ähnlich schreibt es Pfarrer Meletis Meletiadis aus Volos in Griechenland: „Wir sind fassungslos über die Verwüstung, die in Deutschland durch die sintflutartigen Regenfälle entstanden sind.Wir beten für die Menschen, die Opfer geworden sind um Gottes Barmherzigkeit. Wir hoffen, dass die Vermissten gefunden werden. Und möge Gott diejenigen trösten, die geliebte Menschen verloren haben. Mir fehlen die Worte. Meine Gebete sind bei Euch allen in Deutschland. Gibt es etwas, was wir tun können?“ 

Aus Belgien – das ebenfalls schwer betroffen ist – schreibt der Synodalpräsident der Vereinigten Protestantischen Kirche Steven Fuite: „Vielen Dank für Eure Anteilnahme, und dass Ihr auch an uns denkt! Gleichzeitig sind die Bilder aus Deutschland erschütternd. Wir wissen uns vereint im Gebet.“

Es hilft in solchen Situationen in alte Gebetsworte einzustimmen. Denn in solchen Katastrophen fehlen oft die Worte:

„Gott, hilf mir! Denn das Wasser geht mir bis an die Kehle.
Ich versinke in tiefem Schlamm, wo kein Grund ist; ich bin in tiefe Wasser
geraten, und die Flut will mich ersäufen. Ich habe mich müde geschrien, mein
Hals ist heiser.“ (Psalm 69,2-4)

Ja – Gott – hilf!!! – Pfr. Enno Haaks, Generalsekretär des GAW