Simona Prosic Filip (links) |
Pfarrerin Simona Prosic Filips Leidenschaft ist es, Menschen zusammenzubringen. Als Verantwortliche der Frauenarbeit in der Evangelischen Kirche in Slowenien organisiert sie deshalb Picknicke, Seminare und Ausflüge für die Frauen der Kirche. In der Corona-Zeit war all dies nicht möglich. Also ließ die Verantwortliche der Frauenarbeit in der Evangelischen Kirche in Slowenien sich etwas Anderes einfallen. Zusammen mit vielen ehrenamtlichen Frauen packte sie Geschenkpäckchen und brachte diese ins Krankenhaus in Murska Sobota auf die Covid-Station. Dort arbeiteten die Pflegekräfte und Ärzte am Limit. Sie schätzten die kleinen Aufmerksamkeiten als Zeichen der Solidarität aus der Bevölkerung. So erzählt es Simona Prosic Filip in der dritten Ausgabe des digitalen „Frauentalks weltweit“ am 21. Juli.
Ihr Theologiestudium musste sie in der Slowakei absolvieren, weil es in Slowenien keine evangelisch-theologische Fakultät gibt. „Am Anfang verstand ich kein Wort Slowakisch, das war eine große Herausforderung“. 1998 wurde sie gemeinsam mit Vladimira Mesaric als erste Frau in der Kirche zur Pfarrerin ordiniert.
In der Kirche arbeiten neun Pfarrerinnen und Pfarrer. Simona leitet zusätzlich zur Frauenarbeit noch eine Gemeinde. „Die meisten unserer 13 Gemeinden befinden sich im evangelisch geprägten Übermurgebiet, gleichzeitig die ärmste Region in Slowenien. Die Kirche bekommt keine staatlichen Zuschüsse und finanziert sich ausschließlich durch die Beiträge der Mitglieder. Die Pfarrgehälter liegen knapp über dem Mindestlohn. Aber ich mache den Beruf nicht wegen des Geldes, sondern aus Leidenschaft!“ Das glaubt man ihr sofort.
Als Diasporakirche hat die evangelische Kirche ein in Slowenien einmaliges diakonisches Angebot aufgebaut: Sie verleiht elektrische Pflegebetten an Familien, und das kostenlos. Da die Diakonie und die Frauenarbeit eingetragene Vereine sind, können sie staatliche Hilfen und Lotteriegelder beantragen. Auch das slowenische Weltgebetstagskomitee ist ein Verein. Der Weltgebetstag 2019 für Slowenien war für die ehrenamtlichen Frauen in ihrer Kirche eine Stärkung, erzählt Simona. Inzwischen trauten sie sich sogar zu, selbständig – ohne Pfarrer/in – Gottesdienste zu leiten!
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