Altarraum in der Petrikirche in 
St. Petersburg

Am 22. Dezember schmückte Propst Schwarzkopf von der Petersburger Petrigemeinde in Russland mit einigen Gemeindemitgliedern den Altarraum feierlich für das Weihnachtsfest. Dazu schickte er uns ein Foto und schrieb: „Das kleine Licht des Engels weist uns auf den Weihnachtsstern hin, der das Kreuz überstrahlt. Für Maria und Josef war das zu Weihnachten wohl genauso schwer zu verstehen wie für uns in diesem Jahr.“

Ja – was für ein Jahr liegt hinter uns allen. Von heute auf morgen hat sich seit Februar/März das Leben verändert. Wir sind weltweit gefährdet durch ein Virus, dass das Leben, wie wir es gewohnt waren, ausgebremst hat. 

Aus Brasilien schreibt uns der Leiter des Deutschlehrerinstituts unserer lutherischen Partnerkirche: „Obwohl in Brasilien der Sommer begonnen hat, sieht’s mit Corona schlechter aus als im Winter. Die Zahl der Infizierten und Toten ist so hoch wie nie zuvor. Mit Impfungen soll irgendwann im Februar begonnen werden. Niemand weiß, ob man die nötigen Impfdosen haben wird. Bolsonaro behauptet weiterhin, die Epidemie sei zu Ende, man brauche keinen Impfstoff.“ Und dann kam in Brasilien von 16. auf den 17. Dezember im Bundesstaat Santa Caterina ein schweres Unwetter dazu. 21 Todesopfer sind zu beklagen. Viele der Toten gehören der lutherischen Gemeinde in der Stadt Presidente Getúlio an. „Es ist ein unbeschreibliches Leid zusätzlich zu Corona,“ schreibt Pfr. Harald Malschitzky. 

Der Weihnachtsgruß aus der Lutherischen Kirche in Brasilien benennt das Leid des vergangenen Jahres und fragt: „Wie lange werden wir noch die Kraft zum Durchhalten haben? Scheint Gottes Licht noch? Manchmal scheint es verborgen zu sein, aber es ist da. Obwohl wir in diesem Jahr viel vermisst haben – Gottes Gegenwart wurde uns nicht genommen. Selbst in schwierigen Zeiten scheint Gottes Licht und lädt uns ein, Licht zu sein!“ 

Vieles bleibt ungewiss im Blick auf das neue Jahr 2021:„Auch wenn wir nicht wissen, was kommen mag, wir wünschen Ihnen, dass Sie sich von dem Licht erleuchten und ermutigen lassen, das aus der Krippe in Bethlehem kommt und scheint.“ So schreibt es Eva Oslíková, Leiterin der Frauenarbeit der Ev. Kirche A.B. in der Slowakei. 

Von dieser Hoffnung sind viele Weihnachtsgrüße aus der weltweiten evangelischen Diaspora getragen – sei es aus Spanien, Venezuela, Österreich, Belgien, Kirgistan, Armenien oder aus Syrien und dem Libanon. 

„Das Licht von Christi Geburt ist stärker als alle widrigen Umstände,“ schreibt Propst Schwarzkopf aus St. Petersburg. 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes Christfest und Gottes gute Begleitung im Neuen Jahr.

Pfr. Enno Haaks, Generalsekretär des GAW