Sommerausflug 2020: Viele Würstchen sind zu grillen! |
Am Anfang der Corona-Pandemie galten für Altenheime in Rumänien strenge Quarantäne-Regeln. Das Personal arbeitete in Zwei-Wochen-Schichten: Die Pflegerinnen lebten entweder zwei Wochen komplett im Heim oder zwei Wochen in Isolation zu Hause. Das alles taten sie, um das Virus nicht ins Heim hineinzutragen, wo es schlimme Folgen für die Bewohner hätte haben können.
Anna Kozma ist Sozialarbeiterin im reformierten Altenheim in Cluj/Klausenburg. Sie schrieb uns im April: „Unsere Mitarbeiterinnen müssen damit leben, ihre Familien,
Kinder und Eltern zwei Wochen lang nicht zu sehen. Zu der körperlichen
Erschöpfung kommt die Belastung durch Angst und schwierige Entscheidungen.
Wir versuchen aber, die Normalität so weit wie möglich aufrechtzuerhalten: Unter
Berücksichtigung der Sicherheitsbestimmungen halten wir Gruppensitzungen ab, gehen
an die frische Luft im Hof und telefonieren mit der Familie.
Gleichzeitig wachsen wir durch die Situation enger zusammen.
Ostern und Geburtstage feierten wir zusammen. Wir waren zusammen, als jemand
von uns ging und als sich die Mitarbeiter um die Zuhausegebliebenen sorgten. Es
gab gemeinsame Tänze und Gesänge. Am Tag vor der Heimkehr bereiteten die
Bewohner dem Team ein Geschenk. Dabei entstand auch ein Brief, den wir später
für alle Mitarbeiter vervielfältigten.“
Inzwischen hat die Regierung die Verpflichtung zum Zwei-Wochen-Schichtsystem aufgehoben. Anna Kozma schreibt uns im August: „Ich beobachte, dass die Menschen in Rumänien nach einer anfänglichen
Ehrfurcht das Virus inzwischen nicht mehr so ernst nehmen. Das ist gefährlich!
Das Schicht-System im Heim ist zwar vorbei. Wegen der steigenden Infektionszahlen in Rumänien mussten wir das Heim aber wieder schließen. Das heißt, die Bewohnerinnen und Bewohner können wieder keinen Besuch mehr bekommen. Das ist schwer für sie und ihre Familien.
Freude über die kühle Abwechslung |
Wir haben jetzt alle 45 Mitarbeiter wieder getestet – alle negativ, das freut uns sehr. Es geht uns gut, aber wir sind
erschöpft und müde.
Wir versuchen dennoch, positiv und fröhlich zu bleiben. Im Sommer haben wir mit den Bewohnern einen Ausflug in ein Dorf gemacht und gemeinsam gegrillt. Außerdem haben wir einen Eiswagen zu uns bestellt und uns in der Sommerhitze das Eis schmecken lassen. Ich denke, auf den Fotos sieht man, wie viel Freude die alten Menschen bei diesen Aktivitäten hatten“!
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