Das Pflegeheim „Ostoja Pokoju“ (Friedenszufluchtsort)

In dem
evangelischen Pflegeheim „Ostoja Pokoju“ (Friedenszufluchtsort) in Bytom bei
Katowice wurde in der Situation der Coronavirus-Pandemie sehr schnell
vorbeugende Maßnahmen ergriffen – bereits im März wurde ein Besuchsverbot eingeführt,
ein Hygieneregime eingeführt und eine erhöhte Nachfrage nach persönlicher
Schutzausrüstung gemeldet. 

Trotz der
Einschränkungen teilte die Einrichtung leider am 21. Mai mit, dass dutzende
Personen positiv auf das neuartige Corona-Virus getestet wurden. Insgesamt
wurde bei 42 von 82 Bewohnern und bei 18 von 53 Mitarbeiterinnen die Infektion
nachgewiesen. Mit insgesamt 60 Infizierten war dies einer der größten Ausbrüche
des Virus in Oberschlesien.

Pflegekraft 

Wanda Falk, die
Generaldirektorin der Diakonie Polen, schreibt: „Sofort nach dem wir von
den ersten Infektionen erfahren haben, wurde das Heim umorganisiert, um die
Infizierten von den Gesunden zu trennen und ein Maximum an Komfort und
Sicherheit für alle zu gewährleisten. Dies galt umso mehr, als die Infektion in
den meisten Fällen asymptomatisch verlief. Aufgrund des Gesundheitszustands
einiger Patienten und koexistierender Krankheiten ließen sich jedoch schwierige
Situationen nicht vermeiden. In den Monaten, in denen die Epidemie am stärksten
war, starben in „Ostoja Pokoju“ insgesamt 17 Bewohner, von denen das
Coronavirus bei 7 Personen als Todesursache bestätigt wurde.

Umfassende
Prophylaxe, Sensibilität gegenüber den Symptomen des Virus, hohe
Hygienestandards und vor allem die Isolation haben dazu geführt, dass wir
langsam von einer Kontrolle der Situation sprechen können. Im Juni wurden die
Beschränkungen für die Zustellung von Paketen durch Familien an die Bewohner
(Lebensmittel, Kosmetika, Unterwäsche, Kleidung) gelockert.

Am 14. Juli bestätigte die Leitung der Einrichtung, dass die bei allen
Bewohnern und Mitarbeitern durchgeführten Tests negativ waren. Das erste
Familientreffen fand am 19. Juli im Heimpark statt. Die Familien meldeten sich
telefonisch an, und zu einer vereinbarten Zeit gingen die Bewohnern in den Park
hinaus, um ihre Verwandten zu sehen. All dies geschah mit Vorsicht.

Der Bedarf an Schutzkleidung stieg enorm an. Neben Schutzanzügen, Hauben,
Visieren und Überzieher für die Schuhe wurden insbesondere FFP2- und
FFP3-Masken benötigt, um die Pflegekräfte zu schützen und zu verhindern, dass
sie das Virus weitertragen. Wir danken der GAW-Frauenarbeit, dass sie uns in
dieser schwierigen Situation so schnell unterstützt hat!“