„Wir wissen nicht wie lange der Notstand wegen der Corona-Pandemie anhält, aber wir nehmen das Bedürfnis nicht nur nach Dingen des täglichen Bedarfs wahr, sondern vor allem das Bedürfnis nach Verbindung, nach Beziehungen“, sagt Manuela Mezzatesta. Mitarbeiterin in „La Noce“ in Palermo. Anna Ponente, Leiterin des Centro Diaconale, stellt dazu fest, dass der gesundheitliche Notstand noch mal die Verletzlichkeit, soziale Ungerechtigkeit und Ungleichheit in Italien deutlicher gemacht hat. „Damit verbunden ist das Problem des Verlustes von Arbeit, – oft Gelegenheitsarbeiten und oft auch Schwarzarbeit-, der Krankenpfleger, Reinigungskräfte, Personen die auf Abruf arbeiten, Parkwächter, Personen die andere beim Einkaufen begleiteten.“ Un weiter sagt sie: „Ich hoffe, dass man diese Zeit der Coronakrise nicht vergisst. Ich fürchte, die Kraft der Verdrängung im menschlichen Geist, die dazu führt, zu vergessen. Es ist uns gelungen eine Menge Ressourcen ins Feld zu bringen, um die Probleme und Verletzlichkeit anzugehen und damit müssen wir weitermachen, und noch mehr tun, halt machen um darüber nachzudenken, warum wir früher so viel gelaufen sind, aber vielleicht auf falsche Ziele hin. Wir brauchen Respekt gegenüber der Umwelt und gegenüber den Geringsten, denen die schwarz arbeiten, die nicht bezahlt werden. Das denke ich, ist die Mahnung für die Zukunft.“ (http://www.lanoce.org/)
Synodalsaal in Torre Pellice |
Die Waldenserkirche ist sehr engagiert diakonisch in der italienischen Gesellschaft tätig. Dabei helfen die OPM-Mittel – die Gelder, die jeder steuerpflichtige italienische Bürger zu zahlen hat. Auf jeder Synode wird über die Projekte des kommenden Jahres entschieden. das fällt nun aus. Denn auf Grund der Coronabedingungen hat die Tavola Valdese beschlossen die für 2020 geplante Synode auf August 2021 zu verschieben. „ Das ist eine sehr schmerzhafte Entscheidung“, schreibt die Tavola in einem Brief an die Gemeinden. „Unsere Synode ist vieles zugleich: Raum für offene Debatten, Ort der Orientierung und Entscheidung über entscheidende Themen für das Leben der Kirche, ein Instrument zur Kontrolle der Arbeiten und der Mandatierung für die Synodalkommissionen. Die Synode ist aber auch ein Festplatz der Begegnung von Brüdern und Schwestern, die sich für dafür engagieren das Zeugnis des Evangeliums in verschiedenen Gegenden des Landes zu leben und auch von Brüdern und Schwestern italienischer und ausländischer Geschwisterkirchen mit denen wir tief verbunden sind und zusammenarbeiten. Die Synode ist ein wichtiger Moment der Präsenz im öffentlichen Raum der Kirche, die sich in ihren verschieden Realitäten, ihrer Pluralität, ihrer lebhaften Dialektik zu vielen Themen zeigt; und zudem trifft man sich an Orten, die voll sind von der Geschichte des Glaubens und des Kampfes für die Freiheit, die auch heute noch zu uns spricht: eine bedeutende Geschichte auch für die zivile Identität des speziellen Stückchens italienischer Erde, das wir Waldensertäler nennen.“
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