Erzsébet Kanalas von der Reformierten Christlich Calvinistischen Kirche berichtet über die Coronazeit: 

„In der zweiten Märzwoche haben wir in Kroatien die Corona-Krisensituation richtig zu spüren bekommen. Dann hatte sich alles verändert. Da gin dann alles so rasch, dass kurzfristig die landeskirchliche Frühlingskonferenz abgesagt wurde. 

Am 15. März wurden die Gottesdienste noch in den Kirchen bzw. Gemeindehäusern gehalten, aber eine Woche später war das nicht mehr möglich: alle Versammlungen wurden untersagt. 

Ab Palmsonntag wurden dann Online-Gottesdienste organisiert, für jeden Sonntag und jeden kirchlichen Festtag, speziell für unsere Landeskirche. Unsere Pfarrer und Pfarrerinnen wechselten sich im Dienst, die Aufnahme des Videos erfolgte immer mindestens einen Tag vor der Sendung. Bischof Péter Szenn und seine Frau Vanda Szenn (ebenfalls Pfarrerin), die Kantorin Zsuzsanna Kettős und der Vikar Gergő Svandtner (verantwortlich für Technick und für die Nachfolgearbeiten) waren bei jeder Aufnahme dabei. Die Sendung des Gottesdienstes erfolgte dann sonntags oder festtags immer um 10 Uhr durch die offizielle Facebook-Seite der Kirche. 

Die jüngeren Kirchenmitglieder wurden gebeten, die Online-Gottesdienste auch ihren älteren Nicht-Facebookbenutzer-Familienmitgliedern zugänglich zu machen. 

Natürlich konnten auf diese Weise nicht alle Leute, die sonst regelmäßig zur Kirche gehen, am Gottesdienst „teilnehmen“ , viele aber schon – sogar auch andere, die sonst keine Kirchgänger sind. 

Eine andere Möglichkeit war und ist noch immer die Übertragung von reformierten Gottesdiensten im ungarischen Fernsehen. 

An den Beerdigungen durfte während dieser Zeit nur eine sehr begrenzte Zahl von Menschen anwesend sein (am Anfang nur die enge Familie, später schon etwas mehr). Der Religionsunterricht in den Schulen erfolgte – anderen Schulfächern ähnlich – online, Religionsunterricht in der Gemeinde musste pausieren. Seit ein paar Wochen können die Kinder wieder in die Schule, aber nur die ganz Kleinen (Klassen 1-4) – die größeren müssen das Schuljahr mit digitalen Methoden beenden. 

Seit Pfingsten gibt es wieder Gottesdienste „live“. Schutzmasken im Gottesdienst sind nicht obligatorisch, aber jeder muss sich am Eingang der Kirche die Hände desinfizieren, und während des Gottesdienstes einen 1,5-Meter-Abstand von den anderen halten. Die Kirchenbänke müssen immer am Tag vor dem Gottesdienst mit einem Desinfektionsmittel abgewischt werden. 

Wir freuen uns sehr, dass wir wieder in die Kirche dürfen! 

Am Ende ein rührendes Erlebnis: die Pfingstkollekten waren in einigen Gemeinden viel höher als sonst, denn einige (nicht viele!) Kirchenmitglieder haben ihre Kollekten jeden Sonntag zu Hause gesammelt, als wären sie normal zur Kirche gegangen. Pfingsten haben sie die ganze gesammelte Summe in die Kollektenkasse gelegt.

In unserer Kirche gab es bisher – so viel ich weiß – keine infizierte Personen.“

Die Projekte, die in diesem Jahr in Kroatien unterstützt werden: https://gustav-adolf-werk.1kcloud.com/ep1Ezbrv/#86