Orchesterprobe in ASE

Pfarrer Sabino Ayala leitet das diakonische Zentrum ASE in einem Armenviertel in Buenos Aires (Argentinien). In diesem Jahr ist die Konfirmandengabe des GAW für die musikalische Arbeit, die einen hohen Stellenwert in ASE hat, bestimmt. Auf Grund der Coronakrise konnten bisher keine Konfirmationen stattfinden. Wir hoffen, dass das im Laufe des Jahres noch möglich sein wird, damit dieses Projekt weiterbestehen kann.

Sabine berichtet vom aktuellen Stand und wie die Coronakrise die Arbeit erheblich eingeschränkt hat:

„Mitte Januar 2020 haben wir neue Kinder und Jugendliche aufgenommen für unser ASE-Orchester. 54 wurden registriert – für den Geigenunterricht 25, für Cello 8, für Trompete 7, für Gitarre 11, für Schlagzeug 3. Normalerweise ist das Zentrum an sechs Tagen geöffnet und im Schnitt kommen die Musikschüler vier Mal pro Woche. Leider mussten wir wegen der Pandemie das Zentrum ab dem 20. März schließen. 

Wir arbeiten dennoch weiter. So haben wir die Instrumente den Kindern und Jugendlichen ausnahmsweise mit nach Hause gegeben, was wir normalerweise nicht tun. Wir versuchen über digitale Medien weiterhin Unterricht online anzubieten. Das ist eine besondere Herausforderung. Einige Kinder wissen z.B. nicht, wie man ein Instrument richtig stimmt oder eine gerissene Saite des Instruments wechselt. Leider ist auch eine Gitarre gebrochen. Aber wir können auch beobachten, welch wichtige positive Wirkung die Musik und das Spielen auf den Instrumenten für die Kinder hat.

In der Tür Pfr. Sabino Ayala vor dem ASE-Zentrum

Wir versuchen direkt Kontakt zu halten zu den Familien. Und hier sehen wir große Nöte. Viele Menschen arbeiten im informellen Sektor. Das heißt, dass durch die Quarantänebestimmungen viele Menschen kein Einkommen mehr haben und auch keinen Zugang zu staatlichen Leistungen. Teilweise brechen etliche die Quarantäne, um etwas Geld zu verdienen aus der Not heraus. Besorgniserregend ist, dass die Familien auf sehr engem Raum zusammenhocken. Isolation ist gar nicht möglich im Falle einer Ansteckung. Über die Diakonie der Kirche „Hora de Obrar“ konnten wir notleidenden Familien Hilfen zukommen lassen. Insgesamt konnten wir 112 Familien dank der Unterstützung u.a. des GAW mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln versorgen. In dieser Woche werden wir eine weitere Hilfe bekommen.

Dann fehlt in vielen Hütten ein ausreichender Internetzugang. So ist auch Online-Lernen kaum zu realisieren mit der Folge, dass die Kinder und Jugendlichen weiter abgehängt werden.

Die Gesamtsituation von ASE im Armenviertel San Fernando ist dramatisch. Subventionen sind weggebrochen, Konzerte, die auch zur Finanzierung beitragen, können nicht gegeben werden.

Wir danken dem GAW, dass sie uns in diesem Jahr mit der Konfirmanden-Gabe großzügig helfen werden. Wir hoffen und beten, dass ihr die Mittel für uns zusammenbekommt. Wir sind in Not und brauchen eure Hilfe und Solidarität.“

Mehr zu der GAW-Konfirmandengabe: https://www.gustav-adolf-werk.de/konfigabe.html

Wir brauchen Hilfe für dieses Projekt: https://www.gustav-adolf-werk.de/spenden.html