In der Mitte: Moderatorin Carola Tron

Die Moderatorin der Waldenserkirche am Rio de la Plata, Carola Tron, berichtet über die Situation am La Plata in Uruguay und Argentinien:

„Die Restriktionen im Blick auf  COVID-19 sind in Argentinien strenger als in Uruguay. Die Regierungen handeln unterschiedlich. In Argentinien gibt es eine obligatorische Quarantäne, in Uruguay gibt es zwar eine Quarantäne, die empfohlen wird – jedoch ohne strenge Kontrollen. In Argentinien liegt der Fokus stärker auf der Sorge um die Gesundheit der Bevölkerung – in Uruguay will man die Wirtschaft nicht zu stark schädigen. Noch ist der Winter nicht da. Wir versuchen, die Zahl der Infizierten einzudämmen, aber wir wissen nicht, was geschehen wird.

In unserer Waldenserkirche haben wir begonnen, unsere Treffen digital zu organisieren. Die Aktivitäten in den Gemeinden sind aber eingeschränkt. Das führt dazu, dass die Gemeindemitglieder ihre Beiträge nicht zahlen oder auch nicht zahlen können. Das hat Konsequenzen für die Zahlungen der Pfarrgehälter und der Pensionen für die Emeriti. Das macht uns große Sorgen. Aber für viele Familien ist es schwer geworden, da sie nicht zur Arbeit gehen können. Das Einkommen bricht weg. Und so können sie der Kirche auch nichts bezahlen. Andere Familien haben Probleme, Lebensmittel zu kaufen. Hier versuchen wir mit unseren Möglichkeiten zu helfen.

Die Pastoren konnten wir über das Sozialversicherungssystem in Uruguay absichern. So zahlt die Kirche nur einen Prozentsatz des Gehalts. Ein anderer Teil kommt vom Staat. In Argentinien gibt es das leider nicht.

Es ist eine zutiefst unsichere Situation, in der wir leben und uns als Kirche bewegen. Die Menschen sind verunsichert. Die Weltwirtschaft ist in einer schwierigen Krisenphase. Die Kirche ist davon betroffen – bei uns am La Plata – und sicher auch bei euch.“