Pfr. Jens Hansen und Moderatorin Alessandra Trotta
(Waldenserkirche Italien) |
Die Coronakrise wird alle Kirchen treffen – auch in finanzieller Hinsicht. Wie entwickeln sich die Kollekten? Was bedeutet es, dass so viele Gottesdienste ausfallen werden und nicht gesammelt werden kann? In Deutschland betrifft das Gemeindeaktivitäten, die sich aus Kollekten finanzieren, dann aber auch insbesondere Hilfsprojekte – auch das GAW ist auf Kollekten angewiesen.
In den Diasporakirchen ist das noch einmal verschärfend spürbar, denn hier helfen die Kollekten oft, das Gemeindeleben überhaupt mit allem Drum und Dran zu finanzieren.
In Italien z.B.:
„Finanziell kommt da Einiges auf uns zu“, schreibt besorgt der Waldenserpfarrer Jens Hansen aus dem Süden Italiens. „In unseren kleinen Gemeinden
sehen wir es jetzt schon. Der totale Ausfall der Kollekten, die bei uns der Gemeindearbeit zukommen, zeigt schon Wirkung. Strom, Gas, Wasser… all das muss
ja weiter bezahlt werden. Meine Kirchenvorstände sind da schon aktiv geworden,
und haben einen Brief geschrieben, in dem wir die Gemeindeglieder einladen,
eine virtuelle Kollekte zu geben, d.h. einen Umschlag bereit zu stellen, und
jeden Sonntag die Kollekte dort einzuwerfen. Der Umschlag wird dann am Ende
der Krise in den Kollektenbeutel gelegt. Einige Mitglieder haben bereits
Kollekten auf das Konto überweisen. Dasselbe Problem gibt es für die Contribuzione, d.h. den Gemeindebeitrag für die Waldenserkirche, der an die Tavola, d.h. an die Kirchenleitung, geht.
Otto per mille (OPM – 8 Promille-Kultursteuer) ist für uns ja ein Mittel, Zeichen zu setzen. Die Tavola hat
gerade beschlossen, 8 Millionen aus den laufenden Mitteln für die Corona-Virus-Krise zur
Verfügung zu stellen. OPM läuft auf jeden Fall weiter, wenn der Staat nicht aus
Finanzproblemen dieses System ändert. Das liegt auch sehr daran, wie Europa sich
verhalten wird – und ob die Krise begreifen hilft, dass Austerity nicht das Rezept ist,
um Europa zu gestalten.“
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