Einweihungsfest in Posadas / Missiones

„Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist!“ so schrieb Dietrich Bonhoeffer. Das will die evangelische Gemeinde in Posadas mit Leben füllen und für die Menschen da sein – in der 1-Millionen Einwohner zählenden Regionshauptstadt Misiones. Viele sind Migranten, die aus den ländlichen Regionen Misiones kommen, um Arbeit zu finden; viele sind Studierende, die an der großen Universität studieren; und dann sind da Kranke und deren Angehörige, die in dem besten Hospital der Region behandelt werden und keine bezahlbare Unterkunft finden. 

Die Gemeinde ist vor 20 Jahren mit diesen Menschen entstanden. Vorher gab es keine evangelische Gemeinde in Posadas. Jetzt hat sie schon 60 Gemeindeglieder. Zunächst trafen sie sich in einem kleinen Häuschen am Stadtrand, bis es ihr 2006 gelang, in unmittelbarer Nähe zum Hospital ein Haus zu kaufen, das als Gemeindezentrum dient. Hier will sie „Kirche für andere sein“. 

Und weil in Misiones die Gemeinde wächst, kümmert sich nun ein Vikar um den wichtigen Gemeindeaufbau in Posadas. Er baut zudem eine Krankenhaus- und Universitätsseelsorge aufbauen. Bisher gab es einen Gemeindesaal für alle Aktivitäten und drei einfache Gästezimmer. Hier fiel der Gemeinde die Begleitung der Menschen zu, die ihre Angehörigen im Hospital besuchen und sich einen längeren Aufenthalt in Posadas nicht leisten können. Das nahmen Gemeindeglieder wahr, als sie eine ganze Familie auf der Straße übernachten sahen. Die Gemeinde hatte beschlossen, sich hier stärker zu engagieren. 

Kirchenpräsident Leonardo Schindler bei der Einweihung

So wurden jetzt auch dank der Hilfe des GAW aus dem Projektkatalog 2017 das Gemeindezentrum saniert und insbesondere Gästezimmer erweitert. Das Zentrum bietet auch jetzt Studenten Zimmer an. Dafür musste das Gemeindezentrum aufgestockt werden. 

Alte baufällige Bausubstanz musste ersetzt werden. Die Arbeiten waren nicht einfach durchzuführen, da die wirtschaftliche Lage in Argentinien schlecht ist und die Arbeiter auf Grund eines zu geringen Lohnes nicht sehr motiviert waren. Trotzdem ist es nun gelungen, das Zentrum so auszubauen, dass es als Kirchengemeinde mit der ihr zugewachsenen diakonischen Arbeit als Kirche für und mit anderen existieren kann.

Das GAW hat 19.600 Euro zu diesem Projekt gegeben bei einer Summe von 88.600 Euro. Allen Spendern sei herzlich gedankt!